Pizzicato

Frischauf in den Mai

Marschieren Genossinnen und Genossen frischauf in den Mai, zur Sonne, zur Freiheit? Oder verkatert?

Noch weiß keiner der Auguren und Gurus, ob und wie die Sozialdemokraten den Hexensabbat der Walpurgisnacht überstehen. Und ob sie überhaupt am 1. Mai aufstehen, um sich zum großen Marsch zu sammeln und mit den Sektionen zu vereinen – oder ob sie vielleicht doch lieber in den höchsten Feiertag im roten Jahreskreis hineinschlafen.

Das hängt von der Tagesverfassung ab – und davon, ob Andi Babler am Vorabend die roten Falken zum Fackelzug ausschickt, auf dass von Traiskirchen bis zum Rathausplatz in Wien ein Leuchtfeuer das Firmament erhellt. Und ob sie in einer Revolte die Barrikaden rund um Burgtheater und Löwelstraße stürmen. Die Burg gibt im Übrigen nicht „Pamela und Hans Peter“, sondern Ödön von Horvaths „Kasimir und Karoline“ – ohne Happy End.

Seit an Seit, Hand in Hand werden die Kandidaten bei ihrer „Freundschaft-Tour“ nicht marschieren. Doskozil versammelt seine Claqueure im Burgenland, Babler die seinen in Niederösterreich und Rendi-Wagner die ihren in Wien. Die SPÖ-Chefin verlässt sich dabei ganz auf Galan Michael Ludwig, der sie einst auf dem Rathausplatz nicht im Regen stehen ließ und einen roten Schutzschirm aufspannte. Ob der auch gegen ein Pfeifkonzert schützt? (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.04.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.