Austria Wien

Gollowitzer soll neuer Austria-Präsident werden

(c) GEPA pictures/ Ch. Kelemen
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Der Verwaltungsrat des Klubs hat Kurt Gollowitzer als Präsidentschaftskandidat vorgeschlagen.

Der neue Präsident des Fußball-Bundesligisten FK Austria Wien wird aller Voraussicht nach Kurt Gollowitzer heißen. Der Verwaltungsrat des Clubs habe vergangene Woche beschlossen, den Geschäftsführer der Wien Holding als Präsidentschaftskandidat vorzuschlagen, gab die Austria am Freitag bekannt. Die für die Wahl des Nachfolgers von Frank Hensel als Clubchef notwendige außerordentliche Generalversammlung wird laut Clubangaben am 22. Mai stattfinden.

Hensel hatte im März auf Druck der Mitglieder seinen Rückzug angekündigt. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Rewe International AG hatte den Club seit November 2018 geführt. Ihm soll nun Gollowitzer nachfolgen. Der 50-jährige Burgenländer ist seit 2018 Chef der im Eigentum der Stadt stehenden Wien Holding. Sein Mandat an der Spitze des Unternehmens wurde erst vergangene Woche für weitere fünf Jahre bestätigt. Zuvor leitete der studierte Jurist unter anderem die Wiener Stadthalle als kaufmännischer Geschäftsführer.

Bei der Austria sitzt Gollowitzer bereits seit einiger Zeit im Aufsichtsrat der AG, zuletzt war er dessen stellvertretender Vorsitzender. Anfang März im Rahmen des Hensel-Rückzuges wurde er zudem in den Verwaltungsrat des Vereins gewählt. Dessen Neuwahl durch die Vereinsmitglieder klappte allerdings erst im zweiten Anlauf - ein Zeichen für die personelle Unruhe, die bei den Favoritnern zuletzt geherrscht hat.

AG-Vorstand Gerhard Krisch ist nach anderslautenden Medienberichten immer noch im Amt, brachte diese Woche im zweiten Anlauf via Einspruch beim Protestkomitee auch die Spielgenehmigung für die kommende Bundesliga-Saison in trockene Tücher. Wie schon im April 2021 und 2022 hatten die finanziell angeschlagenen "Veilchen" vom Senat 5 der Bundesliga in erster Instanz keine Lizenz erhalten.

Weil als Absicherung für eine Alternativfinanzierung weitere Bürgschaften aufgestellt wurden, erteilte das Protestkomitee am Donnerstag die Spielgenehmigung für 2023/24. Über allfällige Auflagen soll der Senat 5 in den kommenden Wochen entscheiden. Sport-Vorstand Jürgen Werner, auf den auch Gollowitzer große Stücke halten soll, sprach von den "üblichen Verdächtigen", die wieder helfen würden.

Die Verbindlichkeiten der Austria belaufen sich auf mehr als 60 Mio. Euro. Gollowitzer könnte seine Kontakte in Politik und Wirtschaft nutzen, um den Club finanziell wieder auf gesündere Beine zu stellen. Von einem Gegenkandidaten bei der Präsidentschaftswahl in dreieinhalb Wochen ist nicht auszugehen. Der Verwaltungsrat, dessen stellvertretender Vorsitzender er selbst ist, habe "nach intensivem Austausch und ebensolchen Beratungen einstimmig beschlossen", Gollowitzer als Präsidentschaftskandidaten vorzuschlagen, hieß es in einer Stellungnahme des Vereins.

(APA)

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