Treibstoff

In Havanna ist der Tank leer

Eine der teilweise kilometerlangen Schlangen vor Tankstellen auf Kuba – momentan Alltag. Die Wartedauer beträgt mehrere Tage, viele Fahrer schlafen in ihren Autos.
Eine der teilweise kilometerlangen Schlangen vor Tankstellen auf Kuba – momentan Alltag. Die Wartedauer beträgt mehrere Tage, viele Fahrer schlafen in ihren Autos.APA/AFP/YAMIL LAGE
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Kuba steckt im sozialistischen Elend fest. Nun fehlt auch noch der Treibstoff. Fast alles steht still. Selbst die heiligste aller Prozessionen dort entfällt: jene zum 1. Mai auf dem Revolutionsplatz.

Für den Verkauf von Kartoffeln, Speiseöl, Zigaretten und anderen rationierten Waren braucht es in Kuba schon seit Langem Polizeiaufgebote. Sonst würde es zu Tumulten und Schlägereien in den Warteschlangen kommen. Im untergehenden Sozialismus des Landes ist es normal, dass man bis zu zwölf Stunden anstehen muss, bis man zu dem wenigen Hühnerfleisch kommt, das einem monatlich zusteht. Manchmal nur alle zwei Monate. Dass da Nerven blank liegen, ist ebenso normal.

Neuerdings geht's auch an den Gasolineras, den Tankstellen, nicht mehr ohne Polizei. Bisweilen musste gar eine der gefürchteten Eliteeinheiten des Innenministeriums eingreifen, weil nach tagelangem Warten die Fäuste flogen. Dass es wie an allem auch an Sprit mangelt, ist nichts Neues. Doch jetzt klemmt es wie nie zuvor. Binnen drei, vier Wochen wurden Benzin und Diesel immer spärlicher, die Autoschlangen vor den Tankstellen immer länger.

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