Haarwuchs

Wenn die Haare ungewollt sprießen

Androgene nützen und schaden Frauen in puncto Haarwuchs, sagt Fachärztin Doris Maria Gruber.
Androgene nützen und schaden Frauen in puncto Haarwuchs, sagt Fachärztin Doris Maria Gruber.Jana Madzigon
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So beliebt ein kräftiger Haarwuchs am Kopf ist, so unbeliebt ist er bei Frauen am Kinn und auf der Oberlippe, bei Männern am Rücken oder Ohr. Was tun?

Seit Maria 14 Jahre alt ist, steht sie täglich vor dem Spiegel und zupft. „Meine Augenbrauen wuchern“, sagt die heute 37-Jährige, die anonym bleiben will. Mittlerweile hat ihre Pinzette auch ein paar Zentimeter tiefer zu tun: „Seit ich 17 bin, wachsen mir dunkle Haare auf der Oberlippe“, sagt die Blondine. „Sie schießen richtig heraus – manchmal komme ich mir vor wie eine Extremversion von Frida Kahlo“, verweist sie auf die mexikanische Malerin, die einst auch wegen ihrer Monobraue und ihres Oberlippenbarts Bekanntheit erlangte.

„Ich finde es toll, wenn jemand so selbstbewusst ist und diese Haare wörtlich erträgt“, sagt die Germanistin, „ich bin es leider nicht.“ Im Gegenteil: Maria schämt sich, fühlt sich unattraktiv und von der unliebsamen Körperbehaarung gestresst. Vor wenigen Monaten wagte sie deswegen den Schritt in ein Kosmetikstudio. Seither legt sie sich dort alle sechs Wochen unter den Laser. „Teils ist es schon unangenehm“, aber die Wienerin will nicht aufgeben, Damenbart und lästige Intimbehaarung loszuwerden. „Ich will mich rundum schön fühlen“, sagt sie. Es ist ein Wunsch, mit dem sie alles andere als allein ist. „Ich würde sagen, 80 Prozent der 20- bis 60-Jährigen plagen Haare an den falschen Stellen – vor allem an den Beinen, unter den Achseln und im Gesicht“, sagt Andrea Pfeiffer-Friedl, die als medizinische Assistentin und Laserfachkraft in der Praxis eines Allgemeinchirurgen arbeitet. Doch auch Männer kämen immer öfter, um übermäßigen Haarwuchs am Rücken oder in den Ohren in den Griff zu bekommen, erzählt sie. „Vereinzelt kommen auch Radfahrer, um sich die Beine lasern zu lassen“, sagt sie.

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