Faulsein und Müßiggang zählte lang nicht viel. Wie das Nichtstun wieder an Wert gewinnt. Und: Womit füllen wir unsere Freizeit eigentlich?
Wer nichts tut, nichts zu tun hat, ist irgendwie verdächtig. Flaneure, Müßiggänger, Faulpelze? Für eine lange Zeit ist Nichtstun eher in Verruf geraten. In der Antike galt der Müßiggang als große Freiheit, im Mittelalter galt das faule, arbeitsfreie Leben als Privileg und Ideal. Aber Industrialisierung, neuzeitlicher Fortschrittsglaube und preußische Tugenden brachten das hohe Ansehen von Fleiß und Arbeitsethos.
Das Glück, so hört man das als Kind, gehört den Tüchtigen. Oder: Müßiggang ist aller Laster Anfang. Und selbst in Grimms Märchen schüttet Frau Holle ihr Pech über die Faulen.