In jungen aufstrebenden Unternehmen werden flexible Arbeitszeiten von den Mitarbeitern längst als selbstverständlich vorausgesetzt. Dabei tun sich gerade solche Firmen oft nicht leicht damit, allen Wünschennachzukommen. Auch viele etablierte Betriebe stoßen an ihre Grenzen –und kehren zurück zu traditionellen Modellen.
Man kann Rainhard Fuchs wahrlich nicht unterstellen, etwas gegen Innovationen zu haben. Erst im Jänner streifte der 34-Jährige ein Millionen-Investment für sein Start-up Glacier ein. Er bietet Weiterbildungen für Unternehmen an, die sich dem Klimawandel stellen wollen. Mit dem frischen Geld, das von einer hochkarätigen Investorenrunde kommt, sollen die Angebote ausgebaut und der Markteintritt in Deutschland finanziert werden. 20 Mitarbeiter beschäftigt Fuchs mittlerweile, und auch ihnen gegenüber gibt sich der Unternehmer gern innovativ. Und das bedeutet in Zeiten wie diesen flexible Arbeitszeiten, idealerweise eine Viertagewoche und wenn möglich bei voller Bezahlung. So die Wünsche. „Natürlich gibt es da eine sehr starke Nachfrage“, sagt Fuchs. „Zeitliche Flexibilität ist ein riesiges Asset.“
Die SPÖ-Vorsitzkandidaten Andreas Babler und Pamela Rendi-Wagner fordern eine Arbeitszeitverkürzung, gut möglich dass die SPÖ das 2024 in den Wahlkampf trägt. Die Arbeiterkammer startete einen Aufruf für eine „Vollzeit für das 21. Jahrhundert“. Das sei ein „gesundes Arbeitsausmaß“ zwischen 30 und 35 Wochenstunden. Die Wunschvorstellung vieler ist: Die Arbeit an vier Tagen verrichten, und dann drei Tage Wochenende haben, und das bei verkürzter Arbeitszeit.