Déjà vu

It's the Pandemic, Stupid: Salzburg und die Folgen

Peter Kufner
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Nach der Wahl. Ein kleines Land, in dem das große seine Probe hält. Wilfried Haslauer oder der Herbst des Patriarchen.

„Verlust der Mitte“ heißt ein 1948 erschienenes Buch des deutschen Kunsthistorikers Hans Sedlmayr. Es wurde überaus einflussreich und gilt bis heute als wichtiger Text im Diskurs über die moderne Zivilisation. Der Titel allein ist so suggestiv, dass er bei Gelegenheit immer wieder aus der Lade gezogen wird. Nach der Landtagswahl in Salzburg gab es kaum einen Kommentator (manch klugen auch schon vorher), der nicht von einer Krise der Mitte geredet hätte und davon, dass die politischen „Ränder“ die „Mitte“ in Bedrängnis gebracht hätten.

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Salzburg, na und? Einbußen für die ÖVP und Gewinne für die FPÖ, Verluste, günstigstenfalls Stagnation bei der SPÖ. Also nicht viel anders als in Niederösterreich – so in etwa lautete die einhellige Erwartung an diese Wahl. Außerdem ein kleines Bundesland, wohlhabend und saturiert, in dem noch nie etwas Politisches passiert ist, was über die Grenzen des Landes hinaus auffällig geworden wäre, und auch unauffällig solide regiert von einer schwarz-grün-pinken Koalition. Dass diese Wahl womöglich auch die Perspektiven für die Nationalratswahl im nächsten Jahr verschieben könnte, war nicht zu erwarten.

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