Die First Republic Bank wird von der Großbank JP Morgan geschluckt und ist damit die dritte US-Bank in Existenznot. Durch die jüngsten Bankenrettungen entstehen neue Risiken im System.
Wien. Es ist schon wieder passiert: Innerhalb eines Wochenendes übernimmt die US-Großbank JP Morgan den Großteil der kalifornischen First Republic Bank. Damit ist die First Republic die zweitgrößte Bankenpleite der Geschichte der USA, noch größer war lediglich der Zusammenbruch von Washington Mutual im Jahr 2008. Und es ist neben der Silicon Valley Bank und Signature Bank die dritte US-Bank, die binnen der vergangenen zwei Monate zusammengebrochen ist.
Die Bank wurde am Montag von kalifornischen Behörden geschlossen und an die größte US-Bank JP Morgan mitsamt ihren Kundeneinlagen in Höhe von 93,5 Milliarden US-Dollar verkauft. Nicht übernommen werden Unternehmensschulden und Vorzugsaktien. Zum Zeitpunkt der Übernahme verfügte die Bank über Vermögenswerte in Höhe von 229,1 Milliarden US-Dollar und war Ende 2022 der 14. größte Kreditgeber des Landes. JP Morgan bezahlte als Teil der Vereinbarung 10,6 Milliarden US-Dollar.
Das Vorgehen bei der First Republic Bank ähnelt dem in der Schweiz bei der Rettung der Credit Suisse Mitte März: Auch dort teilten Bund und UBS die Risiken unter sich auf. In den USA hat die Behörde zur Sicherung der Kundeneinlagen, die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC), die First Republic für kurze Zeit übernommen, um so die Verluste mit JP Morgan teilen zu können. Die Behörde schätzt die Verluste aktuell auf 13 Milliarden Dollar.