Junges Ensemble

Volksoper: Das neue Opernstudio als Rampe für den Nachwuchs

Jaye Simmons und Stanisław Napierała sind Teil des neuen Opernstudios.
Jaye Simmons und Stanisław Napierała sind Teil des neuen Opernstudios.Christine Pichler
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Seit September sind sechs Sängerinnen bzw. Sänger und ein Pianist für zwei Jahre in dem fixen, jungen Ensemble engagiert.

Guillaume Apollinaire war schon sehr woke“, meint Maurice Lenhard, seit Herbst künstlerischer Leiter des neu geschaffenen Opernstudios an der Wiener Volksoper. Diese Eigenproduktion des Opernstudios findet in der Ottakringer Brauerei statt: „Die Brüste des Tiresias“, eine Oper von Francis Poulenc, arrangiert für zwei Klaviere von Benjamin Britten. Der Text stammt von Apollinaire und handelt – kurz gesagt – von Female Empowerment: Die Pro­tagonistin Thérèse hat es satt. Schluss mit Kochen, Putzen, Kinderkriegen. Sie will nicht mehr den Männern unterlegen sein, die mit ihrer Zeit und ihrem Einfluss doch nichts anderes tun, als in irgendwelche Kriege zu ziehen.

Fest entschlossen, dieser Misere ein Ende zu machen, entledigt sie sich ihrer Brüste, raucht, liest Zeitung – kurzum: wird ein Mann von Welt und nennt sich nunmehr Tiresias. Ihr Gatte hingegen sieht der Zukunft der heiß geliebten patriarchalen Gesellschaft die Felle – oder noch schlimmer: den Nachwuchs – davonschwimmen. Da ist es mit „ein Mann, ein Wort“ nicht getan, drastischere Mittel müssen her. So entwickelt er eine Maschine, mit deren Hilfe er über 40.000 Kinder an einem Tag in die Welt setzen kann. Das Chaos ist vorprogrammiert.

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