Krönung

Monarchie-Gegner kritisieren Steuergeld für Zeremonie

Protest vor der Westminster Abbey
Protest vor der Westminster Abbey (c) REUTERS (MAY JAMES)
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"Mit Kosten von mehreren zehn Millionen Pfund ist dieses sinnlose Theaterstück ein Schlag ins Gesicht für Millionen Menschen“, kritisieren Monarchie-Gegner die Krönung.

Gegner der britischen Monarchie haben die Verwendung von Steuergeld für die Krönung von Charles III. kritisiert. "Charles ist bereits König. Es besteht absolut keine Notwendigkeit, dieses teure Schauspiel durchzuziehen", sagte der Chef der Organisation Republic, Graham Smith. "Mit Kosten von mehreren zehn Millionen Pfund ist dieses sinnlose Theaterstück ein Schlag ins Gesicht für Millionen Menschen, die mit Lebenshaltungskosten kämpfen.“ In einer Yougov-Umfrage hatte sich Mitte April gut die Hälfte (51 Prozent) der Befragten dagegen ausgesprochen, dass die Regierung für die Zeremonie aufkommt. Knapp ein Drittel (31 Prozent) war dafür.

Genaue Angaben zu den Kosten für die Krönungszeremonie am 6. Mai wird es erst im Anschluss geben. Schätzungen gehen von 50 bis 100 Millionen Pfund (56 bis 113,7 Mio Euro) aus. Die Krönung von Charles' Mutter Queen Elizabeth II. 1953 kostete nach heutigem Wert 20,5 Millionen Pfund, die seines Großvaters George VI. 1937 war mit 24,8 Millionen Pfund die teuerste Krönung der vergangenen 300 Jahre.

Wo bleibt der Mehrwert für den Steuerzahler?

In Großbritannien sind zuletzt zahlreiche Menschen wegen stark gestiegener Kosten für Energie und Lebensmittel in die Armut abgerutscht. Die Reallöhne sind so stark gefallen wie seit vielen Jahren nicht mehr. Seit Monaten kommt es zu Streiks von Medizinern, Lehrern und anderen Beschäftigten des Öffentlichen Diensts.

Der Abgeordnete Richard Burgon von der Oppositionspartei Labour forderte eine Parlamentsdebatte über die Verwendung von Steuergeld. "Der König besitzt Berichten zufolge ein persönliches Vermögen von 1,8 Milliarden Pfund, und da der Monarch bereits davon profitiert, keine Erbschaftsteuer zahlen zu müssen, ist es leicht zu verstehen, warum so viele Menschen damit nicht zufrieden sind", sagte Burgon.

Das zuständige Kabinettsmitglied Oliver Dowden betonte, König und Regierung würden darauf achten, dass die Veranstaltung einen Mehrwert für den Steuerzahler habe und es keine Verschwendung gebe. Befürworter weisen darauf hin, dass die Royal Family als bekanntes Aushängeschild des Landes zahlreiche Touristen ins Land locke.

(APA/dpa)

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