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Wo die Immobilienpreise in Österreich gesunken und gestiegen sind

Die Quadratmeterpreise sanken in St. Pölten durchschnittlich um fast zwölf Prozent.
Die Quadratmeterpreise sanken in St. Pölten durchschnittlich um fast zwölf Prozent.(c) imago images/Volker Preußerww.imago-images.de)
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Die durchschnittlichen Angebotspreise für Wohnimmobilien waren auf „Willhaben" im ersten Quartal rückläufig. Einen deutlichen Rückgang gab es zum Beispiel in Melk, einen starken Anstieg etwa in Leoben.

Die Preise für Wohnimmobilien bröckeln auf breiter Front. Im ersten Quartal 2023 seien die durchschnittlichen Angebotspreise pro Quadratmeter „in der Hälfte aller analysierten Bezirke im Fallen begriffen" gewesen, auch in vielen Landeshauptstädten, ergab eine Datenanalyse der Immo-Plattform willhaben.at. Im Bezirk Melk fielen die Preise um 13,9 Prozent, in St. Pölten um 11,8 Prozent, in Imst um 10,9 Prozent, in Schärding und Gmunden um jeweils 10,1 Prozent.

Ausreißer nach oben

Der Höhenflug bei Wohnungspreise habe sich „zum ersten Mal seit Jahren eingebremst". Es gab aber auch weiterhin Ausreißer nach oben – angeführt von Leoben. Dort legten die durchschnittlichen Angebotspreise gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr heuer in den ersten drei Monaten um 33,4 Prozent auf 2.593 Euro pro Quadratmeter zu. Deutlich teurer angeboten wurden Eigentumswohnungen weiters in Völkermarkt (plus 31,4 Prozent), Krems Land (plus 30,3 Prozent), Feldkirchen (plus 28,9 Prozent) und Neusiedl am See (plus 22 Prozent).

Rückgang in fast allen Landeshauptstädten

In nahezu allen Landeshauptstädten - mit Ausnahme von Eisenstadt - waren die Angebotspreise für Wohnungseigentum heuer bisher rückläufig. So sanken die Quadratmeterpreise in St. Pölten im Schnitt um fast 12 Prozent auf 2.915 Euro, in Linz um 3,8 Prozent auf 4.238 Euro, in Graz um 2,2 Prozent auf 4.040 Euro, in Bregenz um 1,6 Prozent auf 5.601 Euro, in Klagenfurt um 1,4 Prozent auf 3.784 Euro, in Innsbruck um 1,3 Prozent auf 7.182 Euro und in Salzburg um 0,8 Prozent auf 6.530 Euro. Demgegenüber stiegen die Preise in der burgenländischen Hauptstadt um 2,2 Prozent auf 3.898 Euro pro Quadratmeter - Eisenstadt ist jetzt teurer als Klagenfurt.

Die billigsten Eigentumswohnungen gab es im abgelaufenen Quartal im Murtal mit durchschnittlich 1.504 Euro pro Quadratmeter, in Melk (1.808 Euro), in Sankt Veit an der Glan (1.894 Euro), in Bruck-Mürzzuschlag (1.926 Euro) und in Neunkirchen (2.134 Euro).

Trotz der sich andeutenden Trendumkehr der vergangenen Monate gibt es nach wie vor besonders teurer Bezirke: An erster Stelle rangierte einmal mehr der 1. Wiener Gemeindebezirk mit durchschnittlich 15.300 Euro pro Quadratmeter. Dahinter folgten Kitzbühel (10.987 Euro), Wien Döbling (8.843 Euro), Wien Wieden (8.642 Euro) sowie Wien Mariahilf (7.839 Euro). Doch es gab selbst bei den teuren Pflastern in Wien bereits massive Abschläge - in der Innenstadt waren es der Datenanalyse zufolge rund 2 Prozent, in Wien Neubau knapp 6 Prozent.

Das Ende des Booms?

In den vergangenen Jahren hatten die Preise von Eigentumswohnungen einen anhaltenden Boom erlebt. Langsam werde jedoch die Vielzahl an derzeitigen Markteffekten, beispielsweise rund um steigende Zinsen und veränderte Kreditbedingungen, auch in den Angebotspreisen ablesbar.

"Es liegt aktuell erst ein eher kurzer Vergleichszeitraum, den wir für 2023 auswerten können, vor. Aber ein Trend macht sich in unseren Plattform-Daten stark bemerkbar: In etwa der Hälfte der untersuchten heimischen Bezirke gingen die Angebotspreise von Eigentumswohnungen im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Q1/2022 etwas zurück - und das auch in einigen Landeshauptstädten und vielen Bezirken Wiens", hielt Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, am Mittwoch in einer Aussendung fest. "Man muss natürlich immer die Individualität von Regionen, Lagen und Liegenschaften im Blick behalten, die vorliegenden Werte sprechen aber eine recht eindeutige Sprache."

Für die vorliegende Auswertung wurden die Angebotspreise von Eigentumswohnungen für das erste Quartal 2023 mit jenen für das erste Quartal 2022 verglichen. Dazu seien Zehntausende Anzeigen von willhaben herangezogen worden, die im Betrachtungszeitraum online waren. Diese Rohdaten seien um Dubletten bereinigt worden. Weiters hätten die Immobilienexpertinnen und Immobilienexperten realistische Bandbreiten für die Objekteigenschaften definiert und Ausreißer mit statistisch-mathematischen Methoden eliminiert. Bezirke mit zu stark schwankenden bzw. zu geringen Datenmengen seien nicht einbezogen worden.

(APA)

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