Eine Fünf-Milliarden-Euro-Fabrik in Dresden gilt der EU-Spitze als geopolitischer Trumpf. Ein Werk in Villach soll davon profitieren.
Ein Hubschrauber rattert durch die Luft. Am Boden schnüffeln Schäferhunde nach Sprengstoff. Ein vermummter Polizist lässt sich das Areal zeigen. Schritt für Schritt verwandelt sich ein rundes, weißes Festzelt in einen Hochsicherheitsbereich.
Es ist Dienstagnachmittag, im Norden der sächsischen Hauptstadt Dresden. Hier hat der Münchner Halbleiterhersteller Infineon schon vor langem ein Werk angesiedelt. Mehr als 3000 Menschen arbeiten am Stadtrand, die beiden Straßenbahnhaltestellen heißen „Infineon Süd“ und „Infineon Nord“. An Details wie diesen lässt sich erkennen, wie wichtig die Fabrik für die 551.000-Einwohner-Stadt in Ostdeutschland ist. Doch an diesem Tag sind nicht nur Dresdner Lokalpolitiker oder der sächsische Regierungschef angereist. Der deutsche Bundeskanzler kommt aus Berlin, die EU-Kommissionspräsidentin aus Brüssel.