Der Historiker Itamar Rabinovich über die Staatskrise um die Justizreform, die Hardliner als treibende Kraft, das Geschick Benjamin Netanjahus und eine Begrenzung der Amtszeit.
Die Presse: In Israel sind die Feiertage vorüber, und die Proteste gegen und für die Justizreform gehen wieder los. Ist das der neue Normalzustand im Land?
Itamar Rabinovich: Das ist völlig anormal. Um ganz offen zu sein: Ich unterstütze die Proteste, ich bin gegen diese Regierung. Das ist ein Staatsstreich. Es fängt mit der Justiz an, aber es öffnet die Tore für die Transformation des politischen Systems. Das erinnert uns Israelis an illiberale Demokratien in Ungarn und Polen.