Pizzicato

Im Linz von Italien

Linz bewirbt sich neuerdings als „Triest von Oberösterreich“.

Nicht alles, was sich vergleicht, muss hinken. Linz beispielsweise bewirbt sich neuerdings trittsicher als das Triest von Oberösterreich. Denn unter dem Titel „Triest – das Linz von Italien“ erfährt der geneigte Leser der städtischen Website, dass beide Städte nicht nur ungefähr von gleich vielen Menschen bewohnt werden, sondern auch sonst „viele Gemeinsamkeiten und ein Hafen der Extraklasse“ eint.

„Viele kennen die italienische Hafenstadt nur von den Autobahnschildern“, lesen wir da, was wohl auch für die Stahlstadt gilt, wobei sich die Reisenden am Knoten Steinhäusl ziemlich verfahren müssen, um in Linz zu landen, „wenn sie im Sommer ihr Meeresdomizil an der Adria ansteuern“.

Wie dem auch sei, derartige komparative Städtepartnerschaften lassen sich quer durch Europa, ja, bis über den Atlantik weben. „Washington, das St. Pölten am Potomac“ zum Beispiel lockt seine Besucher seit nun schon mehr als 200 Jahren mit der Aussicht, überdurchschnittlich vielen Menschen zu begegnen, die nur darum hier sind, weil hier künstlich ein Regierungssitz geschaffen wurde. Amstetten ist bekanntlich „das Murcia des Mostviertels“, Leoben das „Charleroi der Mur-Mürz-Furche“. Und Wien? Ach, Wien kann man eigentlich mit nichts vergleichen. Wer das nicht glaubt, kann nur Linzer sein – also quasi Triestiner.

Reaktionen an: oliver.grimm@diepresse.com

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