Die Chef-Ökonomen von Deutsche Bank und Postbank halten eine Vervierfachung der Inflationsrate in den nächsten Jahren für möglich.
Führende Bankvolkswirte rechnen damit, dass auf Deutschland in den nächsten Jahren eine Teuerungswelle zukommt. Der Chefökonom der Deutschen Bank, Thomas Mayer, befürchtet laut "Bild"-Zeitung mittelfristig eine Vervierfachung der Inflationsrate.
"Ein Anstieg der Inflationsrate in den nächsten zwei bis drei Jahren bis auf vier Prozent ist durchaus möglich", sagte Mayer dem Blatt (Mittwochsausgabe). Ein Grund sei, dass die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer "lockeren Geldpolitik ohne große Zinserhöhungen gezwungen sein könnte", sagte Mayer weiter. Im vergangenen Jahr lag die Inflationsrate laut Statistischem Bundesamt bei 1,1 Prozent.
"Durchaus realistisch"
Auch der Chefvolkswirt der Postbank, Marco Bargel, rechnet mit einem deutlich steigenden Preisniveau in Deutschland. Gegenüber "Bild" bezeichnete Bargel einen Anstieg der Inflationsrate auf vier Prozent in den nächsten zwei bis drei Jahren als "durchaus realistisch". Eine Inflationsrate in dieser Höhe könne es dann sogar "für mehrere Jahre" geben, sagte Bargel.
Die Europäische Zentralbank hebt den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte an. Präsident Trichet sagte, die EZB werde alle Entwicklungen "sehr genau" beobachten.
"Der Krisenzinssatz ist weg", sagt Nowotny und bewertet den Europa-Aufschwung als selbsttragend. Die Lage in Griechenland, Irland und Portugal sei "durchaus ernst und schwierig".
Sobald die Finanzierung für Griechenland gesichert ist, werden die Zinsen auf zwei, nächstes Jahr auf drei Prozent erhöht werden. Mit konkreten Aussagen hält sich die Notenbank aber bedeckt.
Künftige Chef der Europäischen Zentralbank Mario Draghi sowie Chefvolkswirt Jürgen Stark kündigen Zinserhöhungen an. Dank positiver Konjunkturdaten hat Ankurbelung der Wirtschaft nicht mehr höchste Priorität.