Der Dauerstreit zwischen Jewgeni Prigoschins „Wagner"-Söldnerheer und der Militärführung eskaliert: Nun will er seine Einheiten am 10. Mai aus der seit vorigen Sommer umkämpften Stadt Bachmut abziehen. Zieht er das durch, dürfte die russische Front dort schnell bröckeln. Und vielleicht geschieht noch mehr.
Da steht er also auf einem Feld, der glatzköpfige Mann, es ist Nacht und rund um ihn liegen Leichen. Sie sind schwer zu zählen, es sind wohl zwei Dutzend Mann, vielleicht liegen noch mehr im Dunkel, und sie sind - waren - seine Angestellten, seine Söldner.
In jenem Video, das in der Nacht auf heute im Internet auftauchte, richtet Jewgeni Prigoschin, der Führer der berüchtigten Söldnerarmee Wagner, also eine wüste, hasserfüllte Schimpftirade gegen die russische Militärführung. Die Männer, die man hier liegen sehe, seien an nur einem Tag gefallen, ihr Blut sei noch warm. Schuld daran seien die „Bastarde“, „Arschlöcher" und wie auch immer man seine Fluchwörter noch übersetzen kann, die seinen Kämpfern nicht genug Munition liefern würden, nur 30 Prozent der benötigten Menge.