Gemeinderatswahlen

Tories gehen bei Lokalwahlen in England unter

Prime Minister's Questions at the House of Commons, in London
Prime Minister's Questions at the House of Commons, in Londonvia REUTERS
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Schwere Verluste für die Tories, ein guter Tag für Labour und die Liberaldemokraten.

London. Am Freitagmorgen war Keir Starmer in Feierstimmung. „Kein Zweifel: Wir steuern in den nächsten Wahlen auf eine Labour-Mehrheit hin“, sagte der Oppositionschef vor begeisterten Anhängern in Medway, im Südosten Englands. Das ist zwar stark übertrieben – bis zu den nächsten Unterhauswahlen wird es noch eine Weile dauern, zudem lassen sich die Resultate der Lokalwahlen nicht unbedingt verallgemeinern. Aber trotzdem: Die Labour-Partei hat in den englischen Kommunalwahlen sehr gut abgeschnitten – und die Tories mussten eine schmerzhafte Ohrfeige einstecken.

Am Donnerstag wurden die Gemeinderäte in 230 englischen Kommunen neu bestellt, insgesamt standen mehr als 8000 Sitze zur Wahl; Die Auszählung dauerte noch bis in die Nacht auf Samstag an, aber bereits gegen Freitagmittag war eine klare Tendenz zu beobachten: Schwere Verluste für die Tories, ein guter Tag für Labour und die Liberaldemokraten. Labour eroberte zum Beispiel in Städten wie Medway, Plymouth und Stoke-on-Trent – alles Brexit-Wahlkreise – eine absolute Mehrheit in den Gemeinderäten, die Liberaldemokraten gewannen den Tories südenglische Städte wie Maidenhead oder Windsor ab.

Damit bestätigen sich die Befürchtungen, die viele Tories in den vergangenen Monaten geäußert hatten: In den Brexit-Landesteilen verliert die Regierungspartei zunehmend Wähler an Labour, während in den traditionellen Tory-Hochburgen im englischen Süden die Liberaldemokraten auf dem Vormarsch sind. Ed Davey, der Chef der Liberaldemokraten, sprach von einem „bahnbrechenden Resultat“.

Rechter Kurs verstört

„Wir zahlen den Preis für Boris [Johnson] und Liz Truss“, sagte der ehemalige Brexit-Minister David Davis. Daran mag etwas sein. Doch offenbar stößt auch der rechtspopulistische Kurs der Regierung – unter anderem etwa die aggressive Rhetorik gegen Migranten – manche gemäßigten Tory-Wähler vor den. Am Freitag Nachmittag hatte die Regierungspartei bereits über 300 Sitze verloren.

Premier Rishi Sunak geht geschwächt aus den Wahlen hervor. Für die Labour-Partei sind es nicht nur gute Nachrichten: Die Tories mögen verloren haben, aber die Opposition muss sich die Gewinne mit den Liberaldemokraten teilen.

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