Sportartikelkonzern

Adidas rutscht wegen Kanye West ins Minus

Vor einem Jahr hatte es noch einen Gewinn gegeben.

Herzogenaurach. Der deutsche Sportartikelkonzern Adidas hat im ersten Quartal rote Zahlen geschrieben. Das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft sei bei minus 24 Mio. Euro gelegen, teilte Adidas mit. Vor einem Jahr hatte Adidas noch 310 Mio. Euro Gewinn erwirtschaftet.

Der Umsatz blieb mit 5,27 (2022: 5,30) Mrd. Euro stabil; bereinigt um die nach dem Ende der Zusammenarbeit mit dem Skandal-Rapper Kanye West weggefallenen „Yeezy“-Umsätze wäre er um neun Prozent gestiegen. Adidas hatte im Vorjahr die Kooperation mit dem Rapper wegen dessen antisemitischen Äußerungen beendet.

In China setzte Adidas um neun Prozent weniger um, sieht aber Licht am Ende des Tunnels.

Für das Gesamtjahr rechnet der neue Vorstandschef, Björn Gulden, weiterhin mit einem negativen Betriebsergebnis von rund 700 Mio. Euro, wenn die auf Halde liegenden „Yeezy“-Schuhe nicht mehr verkauft werden.

Der Umsatz werde währungsbereinigt um bis zu neun Prozent zurückgehen. „2023 wird ein holpriges Jahr mit enttäuschenden Zahlen, in dem es nicht unser Ziel ist, unsere kurzfristigen Finanzergebnisse zu maximieren“, erklärte Gulden. Es gehe darum, eine Basis „für ein besseres Jahr 2024 und ein gutes Jahr 2025“ zu schaffen.

Aktie erholt sich

Die Aktionäre scheinen dem neuen Chef zu vertrauen, die Aktie legte nach der Zahlenvorlage zu. Zwischen Herbst 2021 und Herbst 2022 hatte sie angesichts der Kanye-West-Geschichte und der allgemeinen Marktschwäche fast drei Viertel verloren. Heuer hat sie sich erholt und zählt seit Jahresbeginn zu den besten DAX-Werten. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.05.2023)

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