Fehlverhalten

Vorwürfe gegen Til Schweiger: Produktionsfirma kündigt "intensive Aufklärung" an

Gegen Til Schweiger gibt es Vorwürfe zu angeblichem Fehlverhalten bei einem Filmdreh. Seine Anwältin weist sie zurück.
Gegen Til Schweiger gibt es Vorwürfe zu angeblichem Fehlverhalten bei einem Filmdreh. Seine Anwältin weist sie zurück. imago images/Reiner Zensen
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Schikane und „Klima der Angst": Nach den Vorwürfen gegen Filmregisseur Til Schweiger meldet sich nun die Produktionsfirma zu Wort. Sie verspricht, „die Fehler und Probleme" bei den Dreharbeiten von „Manta Manta" zu analysieren.

Nach einem "Spiegel"-Bericht über angebliche Schikane und ein "Klima der Angst" bei den Dreharbeiten zum Film "Manta Manta - Zwoter Teil" will die Produktionsfirma mögliche Vorfälle am Set aufklären lassen. "Ich nehme die Vorwürfe sehr ernst, und wir haben mit einer intensiven Aufklärung begonnen", sagte der Chef von Constantin Film, Martin Moszkowicz, im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag).

Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Filmbranche hatten in einem "Spiegel"-Bericht anonym Vorwürfe erhoben mit Blick auf mögliche Vorfälle bei Dreharbeiten. Dabei ging es vor allem um den Film "Manta Manta - Zwoter Teil", bei dem Filmstar Til Schweiger auch Regie führte.

Schweigers Anwältin hatte dem "Spiegel" zu den Vorwürfen mitgeteilt, ein Teil der "Sachverhalte" sei ihrem Mandanten "nicht bekannt"; ein anderer unterstelle "angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat". Weiter hieß es dort, seit Jahren "kursierende Gerüchte" würden "zu Unrecht als tatsächlich" dargestellt. Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hatten Schweiger und Constantin Film nicht reagiert.

Machtmissbrauch in Kulturbranche „angehen"

Constantin-Chef Moszkowicz sagte nun der "FAZ", man habe eine unabhängige Kanzlei beauftragt, "die Fehler und Probleme bei dieser Produktion zu analysieren". Constantin Film habe außerdem einen "Moralkodex" für Rahmenbedingungen für Dreharbeiten. "Es ist aber wichtig, dass dieser branchenweit gilt. Es erscheint mir unumgänglich, dass wir das Thema Machtmissbrauch in der Kulturbranche offen und gemeinsam angehen", sagte Moszkowicz. Da gehe es um alle Gewerke, nicht nur um Regisseure.

Und der Chef der Produktionsfirma ergänzte: "Ich denke auch, dass man dies an die Vergabe öffentlicher Mittel binden sollte." Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe gesagt, eine Filmförderung des Bundes sei selbstverständlich auch damit verbunden, dass die geltenden Arbeitszeit- und Arbeitsschutzregeln eingehalten werden müssten. "Wir haben in dieser Frage bereits die Produktionsfirma Constantin kontaktiert und sind weiter mit Constantin in Kontakt, um hier eine lückenlose Aufklärung der Vorfälle zu bekommen."

(APA/dpa)

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