Leitartikel

Der blaue Elefant im Raum

Herbert Kickl am 1. Mai in Linz
Herbert Kickl am 1. Mai in LinzAPA/WERNER KERSCHBAUMMAYR
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ÖVP und SPÖ tasten sich recht unterschiedlich an eine mögliche Koalitionsoption FPÖ heran. Sicher ist nur eines: Es wird politisch unappetitlich und die Argumente dafür abenteuerlich.

Seit Mitte der Woche steht er also wieder dick und fett im Raum: der blaue Elefant. Und er wird dort stehen bleiben, bis die kommende Nationalratswahl spätestens im Herbst 2024 die politischen Mehrheiten neu ordnet. Mit der Entscheidung von Wilfried Haslauer für eine schwarz-blaue Koalition in Salzburg ist ein weiterer Ziegel der bis vor Kurzem scheinbar noch recht soliden Mauer zwischen Türkis und Blau im Bund entfernt worden. Den größten Brocken argumentativ wegzuräumen steht der ÖVP allerdings noch bevor: Herbert Kickl aus dem Eck des Unberührbaren an einen Verhandlungstisch zu holen.

War es doch formal Kickl (und nicht Heinz-Christian Strache und sein Blockbuster-Video), der für das Ende des türkis-blauen Kabinetts von Sebastian Kurz herhalten musste. Erst die Weigerung der FPÖ, Kickl als Innenminister abzuziehen, sorgte 2019 für das sofortige Aus der Regierung. Dass ausgerechnet Karl Nehammer nach der Wahl in der Herrengasse nachfolgte, ist ein weiteres pikantes Detail der so komplexen politischen Entfesslungsnummer der ÖVP.

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