Die gewaltige Feier samt Militärparade in Westminsterwurde am Samstag von einem Millionenpublikum mitverfolgt. Auch im fernen Londoner Bezirk Greenwich waren die Leute sozusagen live dabei. Wir sahen dort von einem Wirtshaus aus zu.
Die Wolken hängen bedrohlich über der Themse, gleich wird es regnen. In Greenwich, einem Stadtteil im Südosten Londons, ist es eine Stunde vor Beginn der Krönungszeremonie von Charles III. am Samstagvormittag noch ruhig, von royaler Aufregung keine Spur. Touristen stehen orientierungslos in den Straßen und konsultieren ihre Stadtpläne, manche suchen den Weg zum Schifffahrtsmuseum.
Greenwich ist ein Bezirk mit starkem Monarchiebezug: Heinrich VIII. hatte hier seinen Hauptsitz, bis er in den 1530er-Jahren nach Westminster umzog. Auch spätere Monarchen hielten sich gern in den königlichen Behausungen dort und dem umliegenden Park auf. Die Gemeinde hat für die Festtage der Krönung etliche Events und Feiern geplant, unter anderem einen „Big Lunch“ am Sonntag, zu dem Familien eingeladen sind, um ihren neuen Herrscher zu feiern. Aber abgesehen von britischen Flaggen, die an Häuserwänden hängen, geht es an diesem Samstagmorgen eher wenig monarchistisch zu.