In seinem Roman „Outpost – Der Aufbruch“ entwirft Dmitry Glukhovsky erneut eine russische Dystopie, die so schrecklich ist, dass nur die Wirklichkeit sie übertreffen kann.
Zeitgenössische russische Autoren verlegen ihre Geschichten gern listig in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Kaum einer unter ihnen hat eine solche Breitenwirkung wie Dmitry Glukhovsky, der mit der „Metro“-Trilogie über Moskau im Jahr 2033 nach dem Atomkrieg einen weltweiten Bestseller landete. Mit „Outpost – Der Aufbruch“ erscheint nun der zweite und abschließende Teil eines neuen Werks, das an Schonungslosigkeit, Grausamkeit und prophetischer Weitsicht nichts zu wünschen übrig lässt.
Denn in dem schon vor der Coronapandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geschriebenen Buch nimmt Glukhovsky vorweg, was heute trauriger Alltag in Russland ist: ein brutales Regime, das sich nach Niederschlagung jeder Opposition mit Gewalt an der Macht hält, aus eklektischen Versatzstücken seine (Heils-)Geschichte zusammenschustert und sich damit legitimiert, den Zerfall des Reichs gestoppt zu haben.