Streik

„Sie streiken für uns alle“: Was sind Drehbücher wert?

Maria Hinterkörner und Sarah Wassermair über ihren Job als Drehbuchautorinnen: „Das Ego muss man vor der Tür stehen lassen.“
Maria Hinterkörner und Sarah Wassermair über ihren Job als Drehbuchautorinnen: „Das Ego muss man vor der Tür stehen lassen.“Caio Kauffmann
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In Hollywood streiken die Drehbuchautoren. Was das mit Österreichs Filmwelt zu tun hat? Gar nicht so wenig, sagen zwei Autorinnen. Ein Blick auf eine versteckte Profession.

Die Bleistifte nieder!“ Unter diesem Motto sind am Dienstag vergangener Woche die Drehbuchautorinnen und -autoren Hollywoods in den Streik getreten. Die 11.500 Mitglieder der Writers Guild of America (WGA), der Autorengewerkschaft der US-Film- und Fernsehindustrie, schreiben fortan keine Zeile mehr für Filmstudios, Fernsehanstalten oder Streamingdienste, reichen keine Drehbücher ein, unterschreiben keine Verträge, besprechen keine zukünftigen Projekte und rühren auch kein Drehbuch an, wenn etwa bei einem laufenden Filmdreh eine Bearbeitung nötig wird. Kurz gesagt: Sie verweigern der US-Unterhaltungsindustrie, die auf ihre Ideen und Geschichten angewiesen ist, ihre Dienste.

Die ersten Auswirkungen sind in den USA schon zu spüren: Late-Night-Shows wie jene von Jimmy Kimmel oder John Oliver fallen aus. Je länger der Streik anhält, desto deutlicher wird er sich – mit etwas Verzögerung – auch auf die Serien- und Filmproduktion auswirken. US-Sender machen sich schon bereit, mehr internationale Sendungen und Reality-Shows zu zeigen, wenn neue Stoffe ausbleiben. Und dass ihre Streiks lang dauern können, hat die WGA in ihrer bald 70-jährigen Geschichte immer wieder bewiesen: Bei ihrem letzten Streik 2007/2008 legten die Drehbuchautorinnen 100 Tage lang die Arbeit nieder, was die Industrie am Ende rund zwei Milliarden Dollar kostete. 1988 waren es gar 153 Tage.

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