Morgenglosse

OMV enteignen? Ein ÖH-Wahlkampf auf thematischen Abwegen

Nur auf die Bildungs- und Universitätspolitik waren die ÖH-Wahlen noch nie fokussiert.

Bei der heurigen Wahl der Studentenvertretung, die am Dienstag beginnt, driften die Fraktionen aber besonders weit ab. Da kämpft eine kommunistische Liste für „das Ende des Kapitalismus“ und die „befreite Gesellschaft“.

Eine andere kommunistische Fraktion will die OMV enteignen. Die Gras fordern „die Zerschlagung des Hetero-cis-Patriarchats“ und wollen eine „antifaschistische Gesellschaft“ schaffen. Zahlreiche Fraktionen eint, dass sie etwa mit einer freien Namens- und Pronomenwahl Sprache und Gesellschaft am liebsten von heute auf morgen umkrempeln möchten.

Durch die sehr breite Auslegung des allgemeinpolitischen Mandats der ÖH wird der Fokus von den oft eher sachlichen, nüchternen Bildungs- und Universitätsthemen abgelenkt. Und sonderlich interessieren tut es die Studenten offenbar auch nicht mehr: 2021 lag die Wahlbeteiligung bei der ÖH-Wahl bei gerade einmal bei 15,7 Prozent, davor lag sie bei knapp 26 Prozent.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.05.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.