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„Es entscheidet der Herr Eliasch, wie es dann ausschaut"

MARKENLAUNCH SKI AUSTRIA: STADLOBER
MARKENLAUNCH SKI AUSTRIA: STADLOBERAPA/GEORG HOCHMUTH
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Ski-Austria-Chefin Roswitha Stadlober geht mit der FIS, vor allem Präsident Johan Eliasch hart ins Gericht. Ein Rennen in Hochgurgl hängt in der Warteschleife, Übersee-Trainingscamps werden budgetiert - und die leidige Fragerei zum Logo? Es sei ein „Start-Ziel-Sieg“.

Der Dialog mit der FIS ist für den österreichischen Skiverband nach wie vor schwierig. „Das erschwert es natürlich, wenn zum Beispiel der Kalender noch nicht da ist, weil wir ja auch Planungssicherheit brauchen", verwies Ski-Austria-Präsidentin Roswitha Stadlober auf den Alpin-Bereich. Das Problem soll weiter der Stil von FIS-Präsident Johan Eliasch sein, deutete sie an. „Im Endeffekt, was wir jetzt hören, entscheidet der Herr Eliasch, wie es dann wirklich ausschaut."

Beim Weltcup-Finale der Alpinen in Soldeu fand im März ein Runder Tisch mit der FIS-Spitze statt. Dabei sollte das belastete Klima zwischen dem Weltverband und den „Rebellenführern" Österreich, Schweiz und Deutschland verbessert werden. „Das war einmal eine Aussprache. Aber wichtig ist, dass man auf operativer Ebene zusammenarbeitet, weil das ist eigentlich das, was es ausmacht", erklärte Stadlober bei einem Wien-Besuch. „Die Befindlichkeiten müssen wir weglassen. Es geht um den Sport und wir hoffen, dass wir halbwegs in die Richtung kommen. Das ist immer noch nicht gewiss."

Auf der Ebene der Generalsekretäre dürfte Ski Austria mit der FIS einen Modus operandi gefunden haben. "Mit dem Herrn Eliasch geht es nicht operativ, das ist mit Michel Vion und (seinem Stellvertreter; Anm.) Niklas Carlsson", berichtet Stadlober. Von Ski-Austria-Seite sei vor allem Christian Scherer involviert, der "täglich Emails schreibt". Die großen Fragen wie die Festlegung des Weltcup-Kalenders erfordern aber einen größeren Rahmen - und dort stockt es offenbar.

Das FIS-Council soll die auf dem Tisch liegenden Vorschläge nun Ende Mai endgültig verbindlich machen. Ski Austria sind laut Stadlober bis dahin die Hände gebunden. "Wir können nur unsere Eingaben machen betreffend der Veranstaltungsorte, und dann schaut die FIS, wie sie alle bedient", sagte die Verbandsvorsitzende. Mehr oder weniger einsame Eliasch-Entscheidungen können dabei vorkommen - etwa bei der Ansetzung der Nordamerika-Rennen.

Ein aktuelles Problem ist, dass neue Veranstalter wie Hochgurgl in Tirol - dort soll Mitte November ein Männer-Slalom stattfinden - dringend absolute Gewissheit brauchen. Es gehe zum Beispiel darum, jetzt Schneedepots für den Winter anzulegen. "Aber das müssen sie jetzt wissen. Wenn ich es jetzt nicht weiß, schmilzt der irgendwann auch wieder weg", betonte Stadlober die Dringlichkeit.

Apropos Schnee: Ungewissheit herrscht derzeit auch bezüglich der Sommervorbereitung. Stadlober sagte, der ÖSV plane grundsätzlich wieder mit Camps der Alpinen in Übersee. "Wir werden es noch einmal budgetieren, weil es ja nicht ganz einfach ist", meinte die Salzburgerin. Derzeit nutze man die guten Schneeverhältnisse in Österreich trainingstechnisch noch aus. "Und dann werden wir sehen, wie der Sommer verläuft, wie die Gletscher sich entwickeln."

Ganz klar hingegen ist Stadlobers Sichtweise auf den neuen Verbandsauftritt samt dem viel diskutierten Logo. "Wir haben einen Start-Ziel-Sieg gelandet", sagte Stadlober und zeigte sich über die vielen Reaktionen nicht unglücklich. Auf lange Sicht werde aber niemand mehr über das Logo sprechen. Der jüngste Rücktritt im rot-weiß-roten Frauen-Team sei jedenfalls nicht aus dem Grund erfolgt, weil Ramona Siebenhofer das neue Design nicht gefalle, versicherte Stadlober auf die mit Augenzwinkern gestellte Frage: "Nein. Vor allem hat sie gesagt, sie möchte auch einen Hoodie, der ja ganz großartig ankommt."

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