Die US-Bankenlandschaft steht infolge der jüngsten Pleiten im Fokus der Finanzmärkte. Die großen Institute aber sind stärker denn je und spielen weltweit ganz vorn mit. Wer sind die, die den Ton angeben? Wie funktionieren sie? Und in welche investiert der legendäre Multimilliardär Warren Buffett? Teil 2 unserer Serie „Erklär mir Amerika“.
Wien. Teil 2 unserer Serie „Erklär mir Amerika“.
Wenn James „Jamie“ Dimon, der mächtige Boss der größten amerikanischen Bank, JP Morgan Chase, zum Telefon greift, zögern die Kollegen der anderen großen Geldinstitute nicht lang. 30 Milliarden Dollar wurden von JP Morgan, Bank of America, Citigroup, Wells Fargo sowie Goldman Sachs und Morgan Stanley in wenigen Tagen aufgestellt, um die Schieflage der First Republic Bank abzuwenden. Es hat letztlich nicht gereicht – vor wenigen Tagen musste Dimon wieder Krisenfeuerwehr spielen, und JP Morgan übernahm die Pleitebank.
Die bösen Erinnerungen an den Zusammenbruch von Lehman Brothers am 15. September 2008, der eine weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise ausgelöst hatte, wurden wieder wach. Damals hatten die US-Notenbank Fed gut 600 Milliarden Dollar in die Bankenwelt gepumpt, um Riesen wie die Bank of America und die Citigroup, aber auch den Versicherer AIG sowie die Immo-Finanzierer Fannie Mae und Freddie Mac zu retten. Auf das Motto „Too big to fail“ war kein Verlass mehr. JP Morgan übernahm Bear Stearns und die größte Sparkasse, Washington Mutual. Merrill Lynch wurde von der Bank of America geschluckt.