Das Putin-Regime tut sich immer schwerer, den Ukraine-Krieg vom Alltag der Untertanen fernzuhalten. Der Krieg wuchert nach Russland aus.
Den „Marsch des Unsterblichen Regiments“ haben die russischen Behörden schon vor Wochen abgesagt. Die ursprünglich zivilgesellschaftliche Initiative, um der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs zu gedenken, war 2015 vom Kreml kurzerhand gekapert worden.
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2012 in Tomsk waren es noch vorwiegend jüngere Leute gewesen, die mit Porträts ihrer im Krieg getöteten Vorfahren durch die Stadt gezogen waren, um die Erinnerung an sie wachzuhalten. In den folgenden Jahren waren es Hunderttausende in vielen Städten, die am 9. Mai, dem Siegestag, dem sibirischen Vorbild nacheiferten. 2015 war dann in Moskau sogar Präsident Wladimir Putin mit einem Porträt seines Vaters dabei.