Pizzicato

Charles und die Champions League

Ob Pep Guardiola und Erling Haaland, der katalanische Meistercoach und sein „Wikinger“ bei Manchester City, die Töne aus der Westminster Abbey vernommen haben?

Man musste ja schon den Ben Nevis bestiegen haben, im Loch Ness untergetaucht oder auf den äußeren Hebriden verschollen sein, um auf der Insel die Krönung von King Charles auszublenden.

Zur Salbung des Königs ertönte „Zadok the Priest“, Händels Jubelhymne, die die Champions League auch zu ihrer Kennmelodie gemacht hat. Sollte die von Symbolen und Ritualen aufgeladene Zeremonie in London einen Fingerzeig für das erste Semifinale zwischen Real Madrid und Manchester City, dem Duell zwischen Spaniens „Königlichen“ und den „Citizens“ aus den englischen Midlands, am Dienstag gegeben haben?

„God Save the King“: In Charles' multikulturellem Königreich mit einem Hindu als Premier und Muslimen als schottischem Regierungschef und Londoner Bürgermeister hatte alles seine Ordnung – erst die Krönung, danach die Spiele. In London jubelten sie dem König zu, der noch ein wenig schwer an der Krone trug, aber endgültig an die Spitze der royalen Champions League aufgestiegen ist. Guardiola und Haaland müssen erst noch Madrids „Königliche“ überwinden, um sich die Krone aufzusetzen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.05.2023)

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