Teuerung

Österreichs Politik will die Preise fallen sehen

Regierungs-Gipfel mit den Handelsketten am Montag.
Regierungs-Gipfel mit den Handelsketten am Montag.IMAGO/photothek
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Die Regierung versucht einen Kurswechsel in ihrer Krisenpolitik. Der Eingriff in Preise ist nicht mehr tabu. Unternehmen sollen mehr Druck spüren, sinkende Großhandelspreise auch weiterzugeben.

Wien. In der allgemeinen Aufregung über die hartnäckig hohe Inflation ist eine erfreuliche Meldung untergegangen: Erdgas kostet in Europa nur noch ein Zehntel dessen, was im Herbst zu bezahlen war, und ist damit erstmals wieder so billig wie vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine. Dass die April-Inflationsrate in Österreich mit 9,8 Prozent dennoch um ein Drittel höher lag als im Schnitt aller EU-Staaten, liegt einerseits daran, dass niedrige Börsenpreise hierzulande ihren Weg zu den Kundinnen und Kunden nicht so rasch finden. Andererseits setzt sich auch innerhalb der schwarz-grünen Koalition langsam die Erkenntnis durch, dass die eigene Krisenpolitik den überdurchschnittlich hohen Preisauftrieb mitverursacht hat. Diese Woche versucht die Regierung gleich mit zwei Preisgipfeln zu retten, was zu retten ist.

Österreich habe sich zu einem anderen Weg der Inflationsbekämpfung entschieden als viele andere EU-Länder, erklärt Klaus Neusser, Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS), die stark divergierenden Inflationsraten in der EU in der TV-„Pressestunde“ am Sonntag. Während in Spanien oder Frankreich die Preise breitflächig gedeckelt wurden, hat die heimische Regierung sehr viel Geld an sehr viele Menschen verteilt, um so die Nachfrage zu stützen.

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