War die deutsche Regierung bei der Rückgabe des afrikanischen Kulturschatzes an Nigeria zu leichtgläubig?
Diese Geschichte handelt von einem alten Unrecht, das aus der Welt geschafft werden sollte. Und von den Problemen, die dabei entstehen können. Konkret geht es um die berühmten Benin-Bronzen: Kunstvolle Artefakte aus Westafrika, geraubt 1897 von plündernden Briten, die sie an Museen und Sammler in Europa verkauften. Tausende von ihnen befinden sich heute auch in den USA, Frankreich, Australien und Deutschland. 202 Objekte listet die Hamburger Datenbank „Digital Benin“ für das Weltmuseum in Wien auf.
Seit Jahren wird darum gerungen, was mit der gestohlenen Kunst geschehen soll. Die deutsche Regierung feierte sich im vergangenen Sommer für einen Durchbruch: Alle Benin-Bronzen in nationalem Besitz wurden in nigerianisches Eigentum überschrieben.