Nachruf

Pianist Menahem Pressler: Er schenkte große Hörerfahrungen an Hellhörige

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FRANCE-MUSIC-VICTOIRES-CLASSICREMY GABALDA / AFP / picturedesk
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Der Gründer des Beaux Arts Trios ist mit 99 Jahren gestorben.

Unvergesslich wird hellhörigen Wiener Musikfreunden der Moment bleiben, an dem Menahem Pressler im Großen Konzerthaussaal zu spielen begann: Der G-Dur-Akkord am Beginn von Franz Schuberts großer Sonate D 894. Dieser Akkord und das, was ihm unter Hochspannung, doch in ungeheurer Harmonie folgte, brachte eine Hörerfahrung in Erinnerung, die verloren geglaubt war: So hatte einst ein Wilhelm Kempff gespielt, den man doch für den allerletzten Vertreter der deutschen Klaviertradition gehalten hatte. Plötzlich war sie wieder da: Menahem Pressler hatte sie gehegt!

Es war eine berührende Erkenntnis. Denn Pressler war uns als jener Mannlieb geworden, der bei diversen Wechseln in den Streicherstimmen „sein“ Beaux Arts Trio seit 1955 über Jahrzehnte zusammengehalten hatte, eines der führenden Kammermusikensembles der Welt, von dem wir Maßstab setzende Aufnahmen des gesamten klassischen und romantischen Repertoires besitzen.

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