Preis

Pulitzer für Berichterstattung über Butscha, Mariupol und Abtreibungen in den USA

Eine Auszeichnung geht an den Bericht über die russischen Massaker in der ukrainischen Stadt Butscha.
Eine Auszeichnung geht an den Bericht über die russischen Massaker in der ukrainischen Stadt Butscha.APA/AFP/YASUYOSHI CHIBA
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Die „Washington Post“, die „New York Times“ und die Nachrichtenagentur AP erhalten die wohl bekannteste journalistische Auszeichnung der Welt.

Die Zeitungen "Washington Post" und "New York Times" sowie die Nachrichtenagentur AP sind für ihre Berichterstattung über die Einschränkungen von US-Abreibungsrechten und den Ukraine-Krieg mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet worden. Caroline Kitchener von der "Washington Post" bekam die weltbekannte journalistische Auszeichnung für ihre Berichterstattung über eine Frau, die wegen der Beschränkung der Abtreibungsrechte in den USA Zwillinge zur Welt brachte.

Die "New York Times" gewann am Montag in der Kategorie der internationalen Berichterstattung "für ihre unerschrockene Berichterstattung über die russische Invasion in der Ukraine, einschließlich einer achtmonatigen Untersuchung der ukrainischen Todesfälle in der Stadt Butscha".

Die Associated Press (AP) wurde von der Jury wegen ihrer Berichterstattung in Bild und Wort aus der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol geehrt. Sie blieb unter großer Gefahr noch dort, nachdem andere Nachrichtenorganisationen die Stadt längst verlassen hatten.

Literatur: Kingsolver gewinnt mit „Demon Copperhead“ 

Die 107. Pulitzerpreise wurden von Verwaltungschefin Marjorie Miller verkündet. 15 der 23 Kategorien der Pulitzerpreise sind journalistischen Arbeiten vorbehalten, von investigativen Geschichten über Fotos bis zu Karikaturen. Die Auszeichnung wird aber auch für Literatur sowie für Musik und Theater vergeben. Die Preisträger bestimmt eine Jury, die an der New Yorker Columbia-Universität angesiedelt ist.

Die diesjährigen Gewinner in der Kategorie Romane sind Barbara Kingsolver ("Demon Copperhead") und Hernan Diaz ("Trust"). In letzterem untersucht der Autor die Macht des Gelds und erzählt dabei dieselbe Geschichte aus vier verschiedenen Perspektiven (>> zur „Presse"-Kritik)

Im Bereich Musik ging der Pulitzer an Rhiannon Giddens und Michael Abels für ihre Oper "Omar".

„Politico“ geht leer aus

Eine als Favorit gehandelte journalistische Recherche, die vergangenes Jahr weltweit für Aufsehen sorgte, ging jedoch leer aus: Der Artikel des Magazins "Politico" über die Aufhebung des Grundsatzurteils "Roe v. Wade" zu Abtreibung. "Politico" hatte es mithilfe eines internen Dokuments des sonst verschwiegenen Obersten Gerichtshofes geschafft, schon Wochen vor der Veröffentlichung von der beabsichtigten Entscheidung zu berichten. Der Artikel hatte bei vielen Menschen weltweit Empörung ausgelöst und eine interne Suche nach der undichten Stelle im US Supreme Court zur Folge.

In der Kategorie Breaking News gewann stattdessen die "LA Times" für eine Recherche über Rassismus bei lokalen Politikerinnen und Politikern in Los Angeles.

(APA/dpa)


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