USA: Bankenrettung "Saat für weitere Katastrophen"

Bankenrettung Saat fuer weitere
Bankenrettung Saat fuer weitere(c) REUTERS (� Kevin Lamarque / Reuters)
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Weil große Banken in den USA als "too big to fail" gerettet werden, wird deren Zockermentalität gefördert, sagt der Chef des Bankenrettungsfonds.

Der Chef des US-Bankenrettungsfonds TARP, Neil Barofsky, zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft, berichtet die Financial Times Deutschland. Mit der Unterstützung von systemrelevanten Banken würde die Saat für weitere Krisen ausgebracht werden. "Die Regierung hat dazu ermutigt, auch künftig hohe Risiken einzugehen." Die sei "ein Rezept für Katastrophen".

Das Rettungspaket TARP entstand nach der Insolvenz der Bank Lehman Brothers, damals versicherte Finanzminister Henry Paulson, die Regierung werde keine weiteren Pleiten von systemrelevanten Banken zulassen. Seither gelten diese Banken als "too big to fail", wovon die Unternehmen bis heute profitieren und was laut Barofsky deren Zockermentalität fördert.

Wettbewerbsvorteile

So entstehen für die großen Banken auch klare Wettbewerbsvorteile, die Ratingagenturen rechnen die implizite Ausfallsgarantie des Staates in die Bewertung der Banken ein. "Diese Institute und ihre Manager haben allen Anreiz, genau die Verhaltensmuster zu verfolgen, die die nächste Finanzkrise auslösen könnte. Das würde zum Teufelskreis von Booms, Abstürzen und Bankenrettungen führen", sagt Barofsky.

Für ihn ist die einzige Lösung für das Problem, die Großbanken zu zerschlagen oder sicherzustellen, dass sie bei Ausfällen selbst mit Konsequenzen rechnen müssen. Skeptisch ist er, ob die US-Finanzmarktreform dazu geeignet ist, die Banken in Schranken zu weisen.

(mad)

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