Das Raffles in Singapur ist eines der geschichtsträchtigsten Häuser in Südostasien, hat viele Geschichten zu erzählen und setzt nun mit einem Residency-Programm auf seine literarische Ader.
Das Raffles in Singapur gilt wie weltweit wenige andere Häuser aus der Ära seiner Gründung (seit 1887 kann man hier absteigen) noch immer als eine der besten Hoteladressen der Welt. Wer über das weitläufige Gelände lustwandelt – immerhin einen ganzen Häuserblock im Zentrum von Singapur –, der könnte schon einmal darauf vergessen, sich auch außerhalb des Hotels auf Entdeckungstour zu begeben.

Für viele Reisende ist Singapur, das in letzter Zeit allerdings einen kleinen Boom erlebt und in das auch viele in Südostasien tätige Konzerne nun ihre regionalen Hauptquartiere verlegen, ohnehin ein Zwischenstopp vor der Weiterreise in ihre nächste Unterbringung.
Dass das Raffles, das sich von 2017 bis 2019 einen großzügigen Umbau genehmigte, auch Teil der Kulturgeschichte ist, zeigen etwa die Namen der Prominenten, die hier schon abgestiegen sind. VIPs aus der Welt des Films natürlich, Spitzenpolitikerinnen – und eben Literaten.

Rudyard Kipling etwa oder Joseph Conrad, um nur die zwei prominentesten zu nennen: Damit nun andere folgen, rief das Raffles nach seiner Wiedereröffnung ein eigenes Residency-Programm für Literaturschaffende ins Leben. Während ihres Aufenthalts sollen sie ein Werk schaffen, das mit dem Hotel in Verbindung steht und später veröffentlicht wird. Auch so kann ein Hotel eben dafür sorgen, nachhaltig zum Teil der Kulturgeschichte zu werden.

Compliance-Hinweis: Ein Aufenthalt im Raffles erfolgte auf Einladung des Hotels.
("Die Presse Schaufenster" vom 05.05.2023)