Nach Raketenangriffen auf Israel flog die Luftwaffe Angriffe auf Anführer des Islamischen Dschihad im Gazastreifen – und tötete auch Zivilisten, darunter auch einen russischen Arzt, dessen Frau und Sohn. Dass der PIJ zur Vergeltung Raketen abschießen wird, gilt als sicher.
Tel Aviv/Gaza. Mit einem Überraschungsangriff hat Israel die Praxis gezielter Tötungen wieder aufgenommen: In der Nacht auf Dienstag tötete die Luftwaffe drei hohe Kommandeure des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) im Gazastreifen. Die Gruppe wird vom Iran unterstützt und von westlichen Staaten als Terrororganisation eingestuft. Die drei Getöteten waren Israel zufolge an der Planung und Durchführung von Terroranschlägen beteiligt.
Bei dem Einsatz starben palästinensischen Angaben zufolge mindestens zehn weitere Menschen, darunter die Ehefrauen der Männer und mehrere Kinder. Nach Angaben von Russlands Vertretung im palästinensischen Westjordanland starben auch ein Arzt mit russischer Staatsbürgerschaft, dessen Frau und Sohn. Etwa 20 Personen wurden angeblich verletzt.
Im Zuge des Einsatzes bombardierte die Luftwaffe außerdem mehrere militärische Einrichtungen des PIJ, darunter Waffenfabriken. „Der Staat Israel strebt nach Stabilität in der Region, während die vom Iran finanzierte Terrorgruppe Anschläge verübt“, teilte Verteidigungsminister Yoav Gallant mit. „Gleichzeitig schadet sie ihrem eigenen Volk – den palästinensischen Einwohnern Gazas.“