Aufsicht

Was das Zittern um Banken auslöst

Einerseits schreiben Banken Rekordgewinne. Andererseits bleiben Marktteilnehmer extrem nervös.

Es herrscht eine außergewöhnliche Situation auf dem österreichischen Finanzmarkt. Alle sind nervös. Warum eigentlich? Denn die Risikopuffer sind besser gepolstert als je zuvor. Das zeigt die Bilanz der Finanzmarktaufsicht (FMA). Die Banken wiesen 2022 mit einer Kernkapitalquote von 16,3 Prozent (CET-1) einen Höchststand aus, mehr als doppelt so hoch wie vor der globalen Finanzkrise. Der Anteil fauler Kredite liegt bei 1,3 bis 1,8 Prozent historisch niedrig. Auch die Versicherungsunternehmen verfügen mit einer Solvenzquote von im Schnitt rund 245 Prozent über mehr als das Doppelte an finanziellen Mitteln, als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Obendrauf schrieben die Banken im vergangenen Jahr mit 9,6 Milliarden Euro ein Rekordergebnis (unkonsolidiert).

Dennoch herrscht auf dem Finanzmarkt eine ausgesprochen hohe Unsicherheit. Fast alle Aktienindizes schlossen 2022 im Minus. Am Dienstag mahnten die FMA-Vorstände, Helmut Ettl und Eduard Müller, zur Vorsicht. Die FMA beaufsichtigt 905 Unternehmen mit einem Vermögen von 1340 Milliarden Euro – dreimal so viel wie das österreichische Bruttoinlandsprodukt (BIP).

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.