ESC

Song-Contest-Songs, die Hits wurden

Rosa Linn (Snap) - Armenia during the Eurovision Song Contest Grand Final on 14 May 2022 at Pala Olimpico, Turin, Italy.
Rosa Linn (Snap) - Armenia during the Eurovision Song Contest Grand Final on 14 May 2022 at Pala Olimpico, Turin, Italy.(c) IMAGO/Independent Photo Agency (IMAGO/Nderim Kaceli / ipa-agency)
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Nein, nicht schon wieder „Waterloo“: Diese neun Hits hat der Song Contest seit 2000 hervorgebracht. Auf Spotify, Youtube und TikTok verzeichnen sie Aufrufe in dreistelliger Millionenhöhe.

Die Tage der Alf Poiers und Stefan Raabs sind vorbei, der Eurovision Song Contest wird wieder ernst genommen – und hat durchaus musikalische Qualität. Das zeigen auch die österreichischen Teilnehmerinnen heuer: Teya & Salena können auf einen Spitzenplatz hoffen.

„Die Presse“ stellt neun Songs aus diesem Jahrtausend vor, die wahre Hits wurden:

Duncan Laurence: „Arcade“, Niederlande 2019

Mit seinem melancholischen Song "Arcade" hat Duncan Laurence 2019 den Eurovision Song Contest gewonnen. Sein Beitrag über jemanden, der jung gestorben ist und deshalb die große Liebe nicht mehr erleben durfte, ist eine gefühlvolle Ballade mit einem hymnischen Touch. Coldplay hätten es in ihren großen Tagen nicht besser machen können. Der Song erlebte via Tiktok eine zweite Blüte – denn ein User unterlegte mit ihm eine Szene, die aus „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2“ herausgeschnittenen wurde, und in der sich Draco Malfoy heldenhaft zeigt. Was soll man dazu sagen? „Loving you is a losing game“.

Rosa Linn mit „Snap“, Armenien, 2022

Eine nur wenige Takte genutzte und dann achtlos beiseite gelegte Gitarre untermalt die sanfte Stimme von Rosa Linn, die dann durchaus noch Stärke zeigt. Die nette kleine Pop-Nummer landete im guten Mittelfeld – und setzte sich doch in vielen Gehörgängen fest. Auch dieser Song wurde durch Tiktok populär – und verzeichnet auf Spotify mehr als eine halbe Milliarde Streams.

Frans mit „If I were sorry“, Schweden 2016

Nach dem Sieg von Måns Zelmerlow wurde 2016 der damals erst 17-jährige Frans Jeppsson Wall ins Rennen geschickt, um den Titel zu verteidigen. Viel hat nicht gefehlt, es landete schließlich auf Platz fünf. Sein Pop-Hit made in Sweden hätte sich auch Justin Bieber oder Shawn Mendes geeignet und kommt auf Spotify auf mehr als 100 Millionen Aufrufe.

Måneskin mit "Zitti e buoni", Italien 2021

Beim Eurovision Song Contest regieren üblicherweise Pop und Balladen – da hob sich der Rocksong „Zitti E Buoni“ ab. Måneskin präsentierten ihre eingängige Nummer Nummer sicher und energiegeladen und siegten damit. Auch im Radio und auf den Streamingservices findet der Song seine Hörer. Rund 150 Millionen Abrufe hat er auf Youtube.

Alexander Rybak mit „Farytale“, Norwegen 2009

Der gebürtige Weißrusse Alexander Rybak gewann in Moskau mit seinem mit Geigenspiel unterlegten, an irischen Folk erinnernden Song den Eurovision Song Contest 2009. Dass das Lied auch heute noch populär ist, liegt an Social Media – was auch an seinen Spotify-Abrufen abzulesen ist. Dort kommt „Fairytale“ auf rund 270 Millionen Streams.

Mahmood mit „Soldi“, Italien 2019

Zwei Mal trat der Italiener Mahmood bereits beim Song Contest an, zwei Mal verpasste er den Sieg, landete aber einen Hit. Beim ersten Mal, 2019 gab es noch eine Kontroverse in Italien, denn der Sänger ist ägyptischer Abstammung und streute in sein Lied auch arabische Zitate ein. Sein rasant vorgetragener Song über Geld(-Mangel) war live leider nicht so stark wie die Studioversion, wegen der er zwischenzeitlich auch als Favorit galt. Mehr als 200 Millionen Mal wurde der Song auf Youtube gestreamt, rund 220 Mllionen Mal auf Spotify. Erfolgreich war er auch 2002: „Brividi“ von Mahmood und Blanco wurde auf Spotify mehr als 130 Millionen Mal abgerufen. Beim Song Contest kam das Liebeslied zwischen zwei Männern auf Platz sechs.

Loreen mit „Euphoria“, Schweden 2012

Barfuß, wilde Haare und noch wilderer Tanzstil: Die Schwedin trugt mit ihrem Song dazu bei, dass der Song Contest wieder ernst genommen wurde. Der Siegersong toppte die Charts und wird nach wie vor gerne gespielt, sowie gecovert. Auch heuer tritt Loreen wieder an und könnte ihr Kunststück wiederholen: Bei den Wettanbietern wird sie als haushohe Favoritin. Ihre Performance bei „Euphoria“ muss man jedenfalls gesehen haben.

Måns Zelmerlow mit „Heroes“, Schweden 2015

Mit seiner David-Guetta'esken Pop-Hymne mit Westerngitarren und seinem audiovisuell aufwendigen Auftritt der Top-Favorit holte er beim Song Contest in Wien den bereits fünften ESC-Sieg für Schweden. Gute 150 Millionen Mal wurde „Heroes“ auf Spotify inzwischen aufgerufen.

Daði og Gagnamagnið mit „Think About Things“, Island 2020

Hätte der Song Contest 2020 stattgefunden, Daði Freyr und seine Band hätten ihn haushoch gewonnen. Eine wirklich schräge Chroeografie, ein lustiger, mitsingbarer und zeitgeistiger Song. Alles in allem: eine gute Mischung. Im Jahr darauf traten die Isländer mit „10 Years“ an und hatten noch einmal Pech: Im Finale konnten sie wegen eines positiven Coronatests nicht live auftreten. Immerhin kamen sie auf Platz vier. Rund 130 Millionen Aufrufe hat der Song auf Spotify.

(her)

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