Die schönsten, spannendsten und spektakulärsten Filme, die diese Woche bei uns angelaufen sind.
Für Wagemutige
„Beau is Afraid“. Nomen est omen: Beau (Joaquin Phoenix, bekannt aus „Joker") fürchtet sich. Vor der Welt, vor seiner Mutter und vor allem anderen auch. Trotzdem schickt ihn das US-Regietalent Ari Aster ("Midsommar") in seinem jüngsten Streich auf eine aberwitzige Selbstfindungs-Odyssee, bei der ein Was-zur-Hölle-Moment den nächsten jagt. Diese dauert mit ca. drei Stunden Laufzeit ungefähr so lang wie ein Superheldenblockbuster, ist aber viel spektakulärer. Nur keine Angst - wenn Sie offen sind für schrägen Humor und visuelle Verspieltheit, wird Ihnen garantiert nicht langweilig werden. Hier geht es zur „Presse“-Kritik.

Für Bekümmerte
„Das Lehrerzimmer“. Als einer ihrer Schüler des Diebstahls bezichtigt wird, stellt eine engagierte junge Pädagogin (souverän: Leonie Benesch), von seiner Unschuld überzeugt, eigenhändig Nachforschungen an. Doch der Schulapparat ist kaum an Wahrheitsfindung interessiert. Ilker Çataks stark gespieltes, präzise inszeniertes Drama im strengen 4:3-Bildformat macht den Mikrokosmos Schule zum Brennglas für soziale Spannungsfelder der BRD. Von der deutschen Kritik setzte es dafür ein „Sehr Gut" mit Auszeichnung.

Für Frankophile
Jacques Becker und Claude Sautet im ÖFM. Viel französischer (und besser) geht es nicht: Bis 26. Juni zeigt das Österreichische Filmmuseum Werke zweier geistesverwandter Meister des gallischen Genre- und Liebesfilms, die bei uns immer noch viel zu wenig gewürdigt werden. Während Jacques Becker (1906–1960) Stars wie Simone Signoret in erlesenen Gangsterballaden wie „Goldhelm“ zum Strahlen brachte, ließ sein Nachfolger Claude Sautet (1924–2000) Romy Schneider und Michel Piccoli „Die Dinge des Lebens“ erkunden. Und die stecken bei ihm meist voll bittersüßer Melancholie. Eine seltene Gelegenheit, diese Klassiker auf 35-mm-Film zu sehen! Zur „Presse"-Besprechung der Retrospektive geht es hier.

Für Blutrünstige
„Sisu“. Allzu viel gibt es nicht zu sagen zu Jalmari Helanders schwungvoller finnischer Schlachtplatte: Ein hart gesottener Goldgräber (Jorma Tommila) wird gegen Ende des Zweiten Weltkriegs von einem grausamen Nazi-Trupp perlustriert und lässt das nicht auf sich sitzen. Vielmehr nutzt er seine - mit Verlaub - übermenschliche Ausdauer, um den Invasoren die Ohren langzuziehen und die Gliedmaßen herauszureißen. Alles mit sanftem Augenzwinkern, versteht sich. Wenn Tarantino das darf, warum nicht auch die Finnen?