Die geplante Ausweitung der Gewinnabschöpfung hat nur wenig mit den Endkundenpreisen zu tun, sagt die E-Control. Die Industrie erhält ohnedies Börsepreise und die meisten Lieferanten würden auch den Konsumenten bereits „großhandels-konforme“ Preise anbieten.
Wien. Das jüngste Anti-Teuerungspaket der Regierung verstört die Energiebranche. Kern der Maßnahmen ist bekanntlich die Ausweitung der Gewinnabschöpfung bei Energiekonzernen, sollten diese die Endkundenpreise nicht rasch senken. Aus der Sicht von Verbund-Chef Michael Strugl ist der Vorstoß der schwarz-grünen Koalition eine klare Themenverfehlung: „Die Gewinnabschöpfung wirkt nicht inflationsdämpfend – das haben wir schon im Winter gesagt“, beteuerte er. Sinnvoller wäre es, den Strompreis vorübergehend vom Gaspreis zu entkoppeln.
Tatsächlich gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen der Abgabe, die Produzenten zahlen müssen, wenn sie ihren Strom um mehr als 120 (bzw 160 bei entsprechend grünen Investitionen) Euro je Megawattstunde verkaufen, und dem Preis, den die Endkunden bezahlen, bestätigt auch E-Control-Experte Johannes Mayer auf Anfrage der „Presse“. Aber warum ist das so?