ÖH-Wahl 2023

ÖH-Wahl: 21 Prozent Beteiligung, Ergebnisse erst am Freitag

Während man am Donnerstag lange auf Ergebnisse warten musste, wurde eine leicht gesteigerte Wahlbeteiligung bejubelt.
Während man am Donnerstag lange auf Ergebnisse warten musste, wurde eine leicht gesteigerte Wahlbeteiligung bejubelt.(c) APA/EVA MANHART
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Technik-Turbulenzen begleiteten die ÖH-Wahl bis zum Schluss. Die Wahlbeteiligung ist minimal gestiegen und kommt auf 21,2 Prozent. Erst gegen 21 Uhr trudelten erste Resultate der Hochschulen ein. Die AG jubelt an der Uni Linz, der VSStÖ überholt an der Uni Salzburg die Gras - die dort deutlich verliert.

Mit Serverausfällen und langen Wartezeiten ist sie am Dienstag gestartet, am dritten und damit letzten Wahltag gab es weiter lange Schlange an einzelnen Standorten, am Abend hielten die Probleme bei der Datenauswertung an. Die ÖH-Wahl ist geschlagen - und das nicht ohne Probleme.

Bundesweit kämpften neun Fraktionen um die 55 Mandate in der ÖH-Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Die Wahlbeteiligung liegt nach Angaben der Wahlkommission am Donnerstagabend bei 21,2 Prozent. Damit ist sie deutlich höher als 2021, als weniger als 16 Prozent wählen gingen. Das Ziel der ÖH-Wahlkampagne, die Beteiligung deutlich über 25 Prozent zu heben, wurde damit aber deutlich verfehlt.

Das könnte mitunter auch an den anhaltenden Problemen bei der Abwicklung der Wahl liegen. Die von der ÖH erstmals beauftragte private Firma hatte schon im Vorfeld Probleme mit der IT-Abwicklung der komplexen Wahl, die auf drei Ebenen (Bundes-, Hochschul- und Studienvertretung) stattfindet. Auch bei der Stimmabgabe selbst kam es zu Problemen, die bis am dritten Tag zu längeren Wartezeiten, etwa an der Wiener Wirtschaftsuni und der Wiener Med-Uni, führten. Und auch bei der Auswertung der Stimmen gab es Probleme. Ein Ergebnis gibt es vorerst noch nicht, ein Zeitplan für die weitere Auszählung soll Freitag Vormittag vorliegen.

AG jubelt in Linz, VSStÖ in Salzburg

In der Wahlzentrale der Bundes-ÖH warteten die Unterstützer der bundesweit antretenden Fraktion lange auf die Wahlergebnisse, die von den größeren Hochschulen gegen 22.30 Uhr nach und nach eintrafen. An der Uni Linz feiert die Aktionsgemeinschaft ein Plus von knapp drei Prozentpunkten (38,8 Prozent), der VSStÖ überholte an der Uni Salzburg (28,3) die Gras. Diese kommen nur noch auf 22,4 Prozent. 2021 hatte die bisherige ÖH-Bundesvorsitzende, Keya Baier, als Gras-Spitzenkandidatin noch 33,3 Prozent geholt.

Gegen 20 Uhr traf auch Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) in der Wiener ÖH-Zentrale in, der die Studierenden dazu aufgerufen hatte, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Auch der Generalsekretär der FH-Konferenz, Kurt Koleznik, war gekommen, ebenso die grüne Wissenschaftssprecherin, Eva Blimlinger, der grüne Gesundheitssprecher, Ralph Schallmeiner, sowie SPÖ-Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner. Dass die Beteiligung gestiegen war, war für Polaschek wie auch für die ÖH-Funktionäre ein Grund zu feiern. „Ich freue mich sehr“, sagte er, „heute ist ein guter Tag zu feiern. Lassen Sie es sich gut gehen, machen Sie Party“.

Auch bei der ÖH-Exekutive aus VSStÖ, Gras und FLÖ, war die gestiegene Beteiligung ein Grund zum Feiern. Das sei „unglaublich erfreulich“, sagte Keya Baier (Gras).

Vibratoren „weggegangen wie warme Semmeln“ 

Eine an Aufregern sonst recht arme ÖH-Wahl hatte am Donnerstag spät, aber doch noch eine Schlagzeile parat: Die „Krone“ berichtete von einer Vibratoren-Verteilaktion auf Steuergeldkosten. Die grünen Studierenden (Gras) verteilten diese an Studierende als Wahlgeschenk, manche seien auch verlost worden, wie Spitzenkandidatin Sarah Rossmann der „Presse“ bei der Wahlparty in der ÖH-Zentrale in der Wiener Taubstummengasse am Donnerstagabend erzählte. Sie seien „weggegangen wie warme Semmeln“.

Hintergrund der Aktion sei die Sensibilisierung für Sexualität, die auch an Hochschulen immer noch ein Tabu sei. Hochschulen seien aber dazu da, Tabus zu brechen.

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