Kurznachrichtendienst

Elon Musk kündigt baldigen Rückzug als Twitter-Chef an

Archivbild von Elon Musk von Mitte April 2023.
Archivbild von Elon Musk von Mitte April 2023.APA/AFP/CHANDAN KHANNA
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Eine Nachfolgerin sei gefunden, doch Namen nannte der Tesla-Mitgründer keinen. Musk will aber im Unternehmensvorstand bleiben.

Elon Musk hat seinen baldigen Rücktritt als Vorstandschef des Kurznachrichtendienstes Twitter angekündigt. Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen übernehmen, teilte Musk am Donnerstag in einem Tweet mit. Einen Namen nannte der Unternehmer zunächst nicht. Er wolle sich als Technikvorstand künftig um speziellere Geschäftsbereiche wie Produkte und Software kümmern.

Einem Zeitungsbericht zufolge könnte die neue Frau an der Spitze des Unternehmens Linda Yaccarino heißen. Sie verantwortet zurzeit das weltweite Werbegeschäft des US-Medienriesen NBCUniversal und befindet sich laut dem "Wall Street Journal" in Gesprächen zur Übernahme des Twitter-Chefpostens, wie es unter Berufung auf eingeweihte Kreise hieß.

Musk hatte bereits Ende 2022 bekanntgegeben, das Spitzenamt abgeben zu wollen - allerdings erst, wenn die Nachfolge geregelt sei. Er hatte den Chefposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar (40,18 Mrd. Euro) schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Musk hatte aber stets signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sei. Er leitet auch noch den Elektroautobauer Tesla und die Raketenfirma SpaceX.

Chaos und Kontroversen

Musks bisher rund halbes Jahr als "Head of Twitter" war von Chaos und Kontroversen geprägt. Nach einer Reihe höchst umstrittener Entscheidungen wurde der Gegenwind immer stärker. Seiner Rücktrittsankündigung im Dezember ging eine von ihm selbst eingeleitete Twitter-Umfrage voraus, in der sich rund 57,5 Prozent der Teilnehmer für seinen Rücktritt aussprachen. Zuvor hatte Musk damals versichert, sich an das Ergebnis des Votums zu halten.

Musks Twitter-Kauf hatte von Anfang an für viel Argwohn gesorgt. Der Multimilliardär begründete die Übernahme als Aktion zur Stärkung der Redefreiheit. Kritiker befürchteten jedoch eine weitere Verrohung der Internetplattform. Sie sorgten sich, dass der Eigentümerwechsel zu ungezügelteren Hassbotschaften, Hetze und Desinformationen führen könnte.

Musk gelang es bisher nicht, diese Bedenken auszuräumen. Im Gegenteil: Mit einer Kündigungswelle, erratischen Regeländerungen und anderen brisanten Entscheidungen erschütterte er das Online-Netzwerk und verschreckte Anzeigenkunden - die wichtigste Einnahmequelle.

(APA/Reuters/dpa)

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