Standard & Poor's stuft Japans Bonität herunter

A 1,000 Yen banknote is displayed at a currency museum of the Bank of Japan in Tokyo
A 1,000 Yen banknote is displayed at a currency museum of the Bank of Japan in Tokyo(c) Reuters (Kim Kyung-hoon)
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Es ist das erste Mal seit 2002, dass die Ratingagentur Japan eine schlechtere Note gibt. S&P begründet den Schritt mit der steigenden Staatsverschuldung und bemängelt das Fehlen einer "schlüssigen Stragie" dagegen.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) verpasste Japan erstmals seit 2002 eine schlechtere Bonitätsnote. Sie benotete die Kreditwürdigkeit des Landes mit AA- und damit um eine Stufe schlechter als zuletzt. Bisher hatte Japan die Bonitätsnote AA. Die aktuelle Note liegt drei Stufen unter der Bestnote. 

"Keine schlüssige Strategie gegen Schulden"

Die Ratingagentur begründet ihren Schritt mit der steigenden Staatsverschuldung des Landes. Der Schuldenberg werde seinen Gipfel erst Mitte der 2020er Jahre erreichen. "Unserer Meinung nach fehlt der Regierung eine schlüssige Strategie, die negativen Folgen der Schuldendynamik anzugehen", so die Experten.

Der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda sagte, Japan halte an der Haushaltsdisziplin fest, um das Vertrauen der Märkte wiederzugewinnen.

Höchste Schulden unter Industrieländern

Politiker und Ratingagenturen warnen seit langem vor der ausufernden Staatsverschuldung Japans: Mit mehr als dem Doppelten der Wirtschaftsleistung ist der Schuldenberg in dem ostasiatischen Staat so hoch wie in keinem anderen Industrieland weltweit.

Die hohe Staatsverschuldung Japans geht zurück auf die 1990er Jahre: Damals platzte eine Immobilienblase, und in der Folge versuchten die Regierungen mit immer neuen Konjunkturprogrammen, die Wirtschaft in Schwung zu bringen. "Japan hat die schlechteste Haushaltslage aller entwickelten Staaten", sagte Thomas Lam von DMG & Partners Securities.

"Der Grund, warum das Land sein Rating so lange behaupten konnte ist, dass der überwiegende Teil der Schulden, ungefähr 90 Prozent, in der Hand inländischer Gläubiger ist." Die Herabstufung sei eine Warnung, dass Japans Regierung aktiv werden müsse. "Sonst steht Japan irgendwann vor einem größeren Problem als Europa."

(APA)

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