Sie unterhalten sich prächtig in einer Sprache, die zu einem guten Teil ein künstliches Gebilde ist: junge Israelis in Tel Aviv.
75 Jahre Israel

Hebräisch: Wie man eine eingefrorene Sprache auftaut

75 Jahre Israel. Wie wurde eine beinahe tote Sprache mit biblischem Vokabular zur Grundlage für heutige Plaudereien im Alltag, Amtswege, Einkäufe und vor allem auch Literatur? Ein Blick auf das Hebräische, die israelische Nationalsprache.

Es gibt viele Wörter, die beschreiben, was im vergangenen Jahrhundert mit dem Hebräischen passiert ist. Mit der biblischen Sprache, die das jüdische Volk rund 1700 Jahre nur auf dem Papier begleitete. Die beinahe tot war, wie Latein. Und dann in einem enormen Willensakt zur Staatssprache gemacht wurde, die jeder sprechen sollte. Die das verbindende Element der Israelis wurde. „Die Wiedergeburt einer Sprache“, nennen es die einen, „ein Wunder“ sagen andere. Etgar Keret, prominenter israelischer Autor, nutzt eine Küchenmetapher: Das Hebräische sei lang eingefroren gewesen. Und dann „in die Mikrowelle gestellt und aufgetaut worden“.

Tatsächlich gibt es wenig Vergleichbares. Wörter aus fast zwei Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte mussten aus den Wurzeln der alten Sprache nachgebildet werden. Basierend auf biblischen Ausdrücken, die mit dem täglichen Leben wenig zu tun hatten. Das sei, als ob man im Deutschen einen Satz von Schiller mit Rap kreuzen würde, sagt Keret. Wie gelang die Wiederbelebung des Hebräischen?


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