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Was es mit "künstlichen Embryos" auf sich hat

Alle ethischen Einwände, die wir beim reproduktiven Klonen von Menschen diskutiert haben, müssen wieder angeführt werden.
Alle ethischen Einwände, die wir beim reproduktiven Klonen von Menschen diskutiert haben, müssen wieder angeführt werden. Getty Images
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Seit dem ersten Retortenbaby hat sich die Reproduktionsmedizin enorm weiterentwickelt. Wann komnmt der synthetische Mensch?

Forscher haben Mäusebabys mit zwei Vätern erzeugt“ („Frankfurter Allgemeine Zeitung“), „Synthetischer Embryo erzeugt – ohne Befruchtung“ („Der Spiegel“) – es waren Schlagzeilen wie diese, die in den vergangenen Monaten bei manchen Begeisterung entfacht, bei anderen Bedenken ausgelöst und bei wieder anderen Hoffnungen geschürt haben. Vereinfacht gesagt beschreiben diese Schlagzeilen, dass es zum einem gelungen ist, aus Hautzellen der Maus im Labor Eizellen und Samenzellen (auch als Keimzellen bezeichnet) herzustellen, die zur Befruchtung und schließlich zur Geburt von Nachkommen geführt haben. Zum anderen wurde gezeigt, dass man ohne den Weg über Eizellen und Samenzellen, also auch gänzlich ohne jeglichen Befruchtungsvorgang, direkt aus Stammzellen Mäuse-Embryonen mit Anlagen für Gehirn und Herz erzeugen kann.

Schwierig zu erfassen ist das schon dadurch, dass sich für viele Menschen Begriffe wie „künstliche Eizelle“ und „synthetischer Embryo“ wie Widersprüche in sich selbst anhören, vergleichbar den Oxymora „rundes Quadrat“ und „virtuelle Realität“. Die Auflösung solcher scheinbaren Widersprüche findet sich aber schnell im Bereich der „synthetischen Biologie“, einer der neuesten Entwicklungen der modernen Forschung.

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