Trickserei

Sind die Sorgen vor einem Wahlbetrug in der Türkei berechtigt?

Erdogan-Herausforderer Kemal Kilicdaroglu sitzt bei Stromausfall in seiner Wohnung.
Erdogan-Herausforderer Kemal Kilicdaroglu sitzt bei Stromausfall in seiner Wohnung.IMAGO/Depo Photos
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Einmal fiel der Strom aus, einmal wurde Veröffentlichung der Ergebnisse gestoppt. Größere Manipulationen sind aber unwahrscheinlich.

Istanbul. Wenn in der Türkei von einer „Katze im Trafohäuschen“ die Rede ist, geht es nicht um Tierschutz, sondern um Wahlmanipulation. Bei den Kommunalwahlen 2014 sah Melih Gökçek, Bürgermeister von Ankara und Mitglied der Regierungspartei AKP, am Wahlabend wie der sichere Verlierer aus, doch dann fiel bei der Auszählung in den Wahllokalen plötzlich der Strom aus – anschließend ergaben die Wahlzettel einen knappen Sieg für Gökçek.

Der damalige AKP-Energieminister Taner Yıldız erklärte die Stromausfälle damit, dass eine Katze in einem Trafohäuschen einen Kurzschluss ausgelöst habe. Bei der Präsidentschafts- und Parlamentswahl am Sonntag will die Opposition verhindern, dass sich Betrugsversuche wiederholen.

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