Warum der Wolf so polarisiert und wie man auch mit digitaler Hilfe besser mit ihm leben kann, erklärt Psychologin Uta Jürgens.
Warum scheiden sich beim Thema Wolf die Geister, ist das evolutionär bedingte Angst?
Uta Jürgens: Es gibt Ängste, aber das Thema ist diverser als Angst. Angst spielt eine untergeordnete Rolle, abgesehen von tatsächlich Betroffenen wie Weidetierhaltern ist sie oft übertrieben, wenn auch nicht ganz gegenstandslos. Ein Raubtier kann immer auch für den Menschen gefährlich sein, aber wo Mensch und Wolf seit Jahren zusammenleben, zeigt sich, dass kaum etwas passiert. Die Angst ist evolutionär bedingt, aber statistisch nicht begründet. Die Debatte spielt zwischen Dämonisierung und Romantisierung, sie speist sich aus unterschiedlichen Haltungen.