Wilde Raubtiere

Wolf, Bär, Luchs: Wozu der große Aufwand?

Europäischer Grauwolf (Canis lupus)
Europäischer Grauwolf (Canis lupus) (c) IMAGO/imagebroker (IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra)
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Die wilden Raubtiere sind zurück, und zumindest beim Wolf geht die Wiederansiedlung schnell. Ist für Bär und Wolf noch Platz? In welcher Relation stehen Aufwand, Angst, und zerfetzte Lämmer zu den paar Dutzend Raubtieren? Und droht im Wald nun Gefahr?

Jetzt sind sie gerade erst wieder da, da sollen sie schon wieder weg. Erst wurde die Wiederansiedlung mit viel Aufwand betrieben, vielfach begrüßt. Und nun sorgen vor allem Wolf und Bär für Kontroversen. Mehrere Bundesländer arbeiten daran, Abschüsse zu erleichtern. Ansonsten drohe der Almwirtschaft das Aus, heißt es. Der Wolf ist ein Politikum geworden. Und der Bär? Bis auf einzelne Nachweise wandernder Tiere – letztens wurde nachgewiesen, dass ein Bär im April in der Tiroler Wildschönau ein Schaf gerissen hat – ist die Wiederansiedlung gescheitert. Auch an der Wilderei, und auch der bei Jägern umstrittene Luchs hat es unter anderem aus diesem Grund schwer, wirklich Fuß zu fassen.

Wie kann es mit der Wiederansiedlung weitergehen? Am drängendsten ist diese Frage beim Wolf, der hat Fuß gefasst. „Es ist eine neue Herausforderung“, sagt Albin Blaschka. „Schon heute kann jederzeit und überall in Österreich ein Wolf auftauchen. Vielleicht nicht in der Wiener Innenstadt, aber in weiterer Umgebung gab es überall Hinweise. In 24 Stunden kann ein Wolf bis zu 100 Kilometer zurücklegen.“ Blaschka leitet das Österreichzentrum Bär Wolf Luchs. In diesem arbeiten diverse Seiten, Ministerien, Vertreter von Jagd, Landwirtschaft ebenso wie von Nationalparks oder NGOs zusammen. Das Ziel ist friedliche Koexistenz.

Von Tier und Mensch – und der menschlichen Interessensträger. Denn die Debatte spitzt sich zu. „Die Zahl der Wölfe steigt, damit gibt es mehr Begegnungen, mehr Risse“, so Blaschka. Gerade jetzt, im April, Mai sind junge Wölfe unterwegs. Sie verlassen mit zwei Jahren ihr Rudel, legen auf der Suche nach einem eigenen Revier weite Strecken zurück. Der Großteil der Wölfe, die aktuell gesehen werden, dürften solche jungen Wölfe sein.

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