Erst am 22. Mai soll das Ergebnis der Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz bekannt gegeben werden. Im Boulevard spekuliert man zuvor intensiv über „das rote House of Cards“. Doskozil dürfte im Hause Dichand der Favorit sein.
Österreichs Sozialdemokraten haben mehr mit der Unterhaltungsindustrie gemein, als man ihnen zutraute. Wie in nervenzerfetzenden TV-Serien pflegen sie derzeit den „Cliffhanger“. Der funktioniert so: Held/Heldin klammert sich an den letzten Vorsprung vorm Abgrund, helfende Hand streckt sich ihm/ihr entgegen. Cut! Was passiert jetzt? Ein böser Absturz? Die heroische Rettung? Fortsetzung folgt in zwei Wochen, wird dem Publikum beschieden.
Nach einer Serie kleinerer Klippen gibt es ein längeres Hängen für Mitglieder der SPÖ. 148.000 Getreue waren im April gebeten worden, kundzutun, wer die Partei künftig führen solle. Drei Kandidaten standen zur Wahl. Abgabefrist: Mitte dieser Woche. Das Ergebnis soll aber erst kurz vor Pfingsten verkündet werden – wenn der Geist weht.