Vor 100 Jahren rollte das erste Motorrad von BMW auf die Straße – lang vor den ersten Autos der Marke. Eine Sonderausstellung in München zeichnet den Weg der Zweiräder nach – passend feiert der Hersteller einen Rekordabsatz.

In München steht nicht nur ein Hofbräuhaus (seit 1589), sondern auch eine neuzeitliche Touristenattraktion. Die BMW-Welt und das gegenüberliegende Museum – hinter beiden Landmarks stehen österreichische Architekten – zählen zu Deutschlands Top-Ten-Sehenswürdigkeiten. Allein schon das Museum liegt mit 600.000 Besuchern im Jahr auf Platz eins in Bayern – „noch vor Neuschwanstein“, wie uns der Kurator der neuen Sonderausstellung erzählt. Bei der dreht sich nun ein Jahr lang alles um die hundertjährige Geschichte der Zweiräder mit dem weiß-blauen Propeller. Zur Vorbereitung Trivia, die vielleicht auch Fans nicht alle kennen.
Wie BMW aufs Zweirad kam
Ein frühes Beispiel von Downsizing im Motorenbau – und ein ziemlich extremes. Weil deutsche Hersteller gemäß dem Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg fünf Jahre lang keine Flugmotoren bauen durften, sattelte man bei BMW in München zeitweise auf kleinere Formate um: vom zuletzt 22,9-Liter-Sechszylinder-Flugmotor mit 300 PS (BMW IV, 1918) auf Halbliter-Zweizylinder – „Kleinmotoren“, unter anderem für Motorräder. Der Ort der Produktion liegt nur einen knappen Kilometer vom Museum entfernt.