Song der Woche

Musik, die die Himmel aufreißt

Danielle Ponder
Danielle Ponder
  • Drucken

Danielle Ponder, geboren in Rochester als sechstes von sieben Kindern eines Pastors, war Juristin, bevor sie sich für die Musik entschied. 2022 erschien ihr Debütalbum.

Danielle Ponder: „Roll The Credits“. Ist das Soul? Gospel gar? Formal vielleicht nicht, die stolpernden, krachenden Beats würde man wohl eher als Triphop charakterisieren. Doch es ist Musik, die weltliche und geistliche Himmel öffnet, nicht nur wegen der Kirchenorgel zu Beginn: „Found myself above the sky“, singt Danielle Ponder mit einer Stimme, die alle Teufel übertönen könnte, und ruft, assistiert von einem hörbar überzeugten Chor, in die Welt: „Love is falling from the sky!“ Dass das spirituell, ja: religiös gemeint ist, bezeugt sie in einer ruhigeren Passage: „God almighty, I done opened my mind. These holy waters left a chill down my spine.“ Danach kommt noch einmal der Rhythmus auf, doch die Sängerin bleibt stumm. Sie hat alles gesagt. Sie war vordem, wie man erfährt, eine erfolgreiche Pflichtverteidigerin, hat für Gerechtigkeit gekämpft. Auch diese Überzeugung meint man ihr anzuhören: Was für eine Sängerin!

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Michaela Pichler und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und www.fm4.ORF.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.05.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.